Grundsätzliches vorab: Experten sprechen nicht vom Putzen, sondern nennen ihre Hauptaufgabe das Reinigen. Dabei unterscheiden sie zwischen der Sicht-, Unterhalts- und Grundreinigung. Hauswirtschaftler und Reinigungsfachkräfte beseitigen Schmutz und nutzen dazu unter anderem Reinigungstücher – umgangssprachlich auch als Putzlappen bekannt. Wir fassen heute – vor allem für alle angehenden Haushalts- und Putzhilfen – die Grunderegeln des Reinigens noch einmal zusammen.
Die zwei goldenen Regeln des Reinigens
Für das Reinigen gibt es genau zwei Grundregeln, welche sehr einfach nachvollziehbar sind, denn Staub fällt nun mal von oben nach unten. Diese wären folglich: von oben nach unten und von innen nach aussen reinigen. Beim Reinigen eines Kleiderschrankes zum Beispiel sollte man oben auf dem Schrank mit dem Saubermachen beginnen und sich dann immer weiter nach unten vorarbeiten. Denn würde man unten mit Putzen beginnen, würden die bereits gesäuberten Flächen der unteren Schrankhälfte erneut durch Schmutz von oben verunreinigt. Durch die Regel von innen nach aussen verhindern Sie zudem, dass Schmutzreste in Ecken hängen bleiben.
Die drei Hauptreinigungsarten
Sicht-, Unterhalts- und Grundreinigung sind einfach zu unterscheiden. Wie der Name Sichtreinigung bereits sagt, sollte dabei alles weggeräumt und wegewischt werden, was man sehen kann. Diese Aufgaben sollte täglich erledigt werden. Nehmen wir Büroräume als Beispiel: Hier sollten jeden Abend von der Reinigungskraft leere Gläser, Tassen und anderes Geschirr auf den Schreib- und Konferenztischen weggeräumt und Schnipsel, Essensreste, Krümel sowie Ränder von Kaffeetasse weggewischt werden. In der Regel werden auch – je nach Bürogrösse – volle Papierkörbe und die Mülleimer täglich geleert. So können sich die Büroangestellten am nächsten Morgen über einen sauberen Schreibtisch und eine einladende Büroumgebung freuen.
Was die Unterhaltsreinigung betrifft, kommen hier weitere Reinigungsarbeiten hinzu, die in festgesetzten Abständen zu erledigen sind. Um beim Bürobeispiel zu bleiben, könnten dies montags und donnerstags die Toiletten und Küchen sowie freitags die Türen, Fensterbänke, Lichtschalter, Kühlschränke und Böden sein. In den Bereich der Unterhaltsreinigung fällt auch die professionelle Reinigung ganzer Gebäude, wobei die zu reinigenden Flächen unter mehreren Beschäftigten aufgeteilt werden. Einer der schmutzigste Orte in Wohnungen oder Büros ist häufig der Kühlschrank. Auch dieser sollte mindestens ein- bis zweimal pro Monat mit Essigreiniger gesäubert werden, um mögliche Schimmelsporen zu entfernen.
Die Grundreinigung kann man gut mit dem Frühjahrsputz vergleichen, da dabei viele Dinge von Grund auf gesäubert werden. Sie ist für Privatwohnungen zweimal pro Jahr empfehlenswert. Auch dabei reinigen Profis von oben nach unten und beginnen mit dem Entfernen der Spinnweben und Staubfäden unter der Zimmerdecke. Danach folgt das Reinigen der Vorhänge und Fenster und später der Schränke, Wände und Teppiche. Ein Ausmisten der Schränke und Aussortieren unnützer Dinge durch die Auftraggeber geht diesem Schritt im besten Fall voraus.
Mit dem Vier-Farb-System professionell putzen
Um wirkliche Hygiene in den verschiedenen Räumlichkeiten einer Wohnung bzw. Gebäudes zu gewährleisten, hat sich ein Farb-System für alle zu reinigenden Flächen und Bereiche etabliert. Dabei werden die vier bestens unterscheidbaren Farben Blau, Gelb, Rot und Grün verwendet – jede Farbe steht für einen anderen Bereich. Dadurch wird beispielsweise verhindert, dass die Küche mit dem selben Reinigungstuch wie die Toilette gesäubert und dadurch Keime auf andere Raumflächen übertragen werden. Die vier Grundfarben werden in der Reinigungspraxis folgenden Bereichen zugeordnet:
→ Blau für Einrichtungsgegenstände, z.B. Möbel, Heizkörper, Türen, Lichtschalter, Fensterbänke
→ Gelb für den Sanitärbereich, z.B. Waschbecken, Fliesen, Armaturen, Spiegel, Dusche/Badewanne
→ Rot für die Toilette, das Urinal, Bidet & umliegende Fliesen
→ Grün für besondere, meistens zu desinfizierende Bereiche, z.B. Küche, Pflege- & OP-Flächen
Gut zu wissen: Sowohl Tücher, Schwämme und Eimer sind in den die Bereiche betreffenden Farben zu halten! Küchenreinigungstücher (Abwaschlappen) zählen zu den schmutzigsten Gegenständen in Wohnungen. Diese sollten deshalb täglich gewechselt und unbedingt als Kochwäsche gewaschen werden.
Ungeliebter Fensterputz
Fensterputzen ist mit Abstand die unbeliebteste Tätigkeit in Haushalten. Folglich holen sich viele Familien vor allem dafür Helfer ins Haus. Als Profi sollten Sie Fenster wie folgt reinigen: Waschen Sie zunächst den Fensterrahmen innen aus. Tragen Sie dann mit dem Putzschwamm (Fachbegriff: Einwascher) das saubere Putzwasser, das ein Reinigungsmittel enthält, auf und waschen Sie so die Fenster schaumig. Auf diese Weise können sich Fette und Schmutz lösen. Ziehen Sie dann mit dem Abzieher bzw. Fensterwischer das schmutzige Putzwasser ab und fangen Sie dieses mit einem Tuch auf. So stellen Sie sicher, dass die Fensterrahmen sauber bleiben. Auch hier gilt: von oben nach unten und von innen nach aussen reinigen.
Wer sein Wissen zum Thema Reinigung noch einmal auffrischen oder vertiefen möchte, findet auf dem Portal Hauswirtschaft.info passende und detaillierte Informationen.