Und dann waren’s plötzlich ZWEI – Was bedeutet ein zweites Kind für die Eltern?

Der Fluch des Erstgeborenen ist, dass es das Erstgeborene ist. Der Fluch aller folgenden Kinder ist, dass sie NICHT die Erstgeborenen sind.

 

Eine Vielzahl von Studien hat sich bereits mit der Frage nach dem Einfluss der Geburtsreihenfolge beschäftigt und damit wie diese sich auf Charaktereigenschaften, Erfolgschancen oder Modegeschmack auswirkt. Dabei sind die Erfahrungen aller Geschwister unterschiedlich und jede Position hat seine spezifischen Vor- und Nachteile.

 

Für alle Eltern habe ich hier eine Liste der wichtigsten Dinge zusammengestellt, die sich ändern, wenn man nicht mehr nur eins, sondern mehrere Kinder hat – und zwar sowohl für Sie als auch für Ihre Kinder!

Doppelt so müde

Erinnern Sie sich noch daran, wie müde Sie während Ihrer ersten Schwangerschaft und der ersten Zeit mit Ihrem Neugeborenen waren? Und nun multiplizieren Sie dieses Gefühl mit 500 für jedes weitere Kind. Die Folge, die das für Ihre Kinder – vor allem für das ältere – haben wird, ist, dass Sie plötzlich einfach zu müde sind, die Dinge zu tun, die Sie für gewöhnlich getan haben. Dies mag für die Kinder am Anfang ziemlich überraschend kommen, aber sie werden sich dran gewöhnen. Ihr Neugeborenes kennt Sie sowieso nicht anders und wird einfach annehmen, dass seine Mutter immer ein wenig durch den Wind ist.

Nicht genug Hände

Bedauerlicherweise wachsen uns bei mehreren Kindern nicht mehr Arme. Man könnte meinen, die Natur hätte sich da mittlerweile angepasst – aber weit gefehlt. Wenn man ein Kind hat, stehen einem trotzdem nur zwei Hände zur Verfügung, um sich um diese kleine, zappelnde, pupsende und kreischende Bündel Mensch zu kümmern. Mit ZWEI Kindern wird es wirklich kompliziert und häufig fühlt es sich so an, als müssten die Dinge, die eine Mutter mit ihren Händen erledigen muss, sich in einer Schlange anstellen und geduldig warten, bis sie irgendwann an der Reihe sind. Der Vorteil für die Kinder ist, dass sie dadurch sehr früh in ihrem Leben lernen, sich ein wenig zu gedulden. Das ist doch schon mal nicht schlecht.

Alles schon gesehen

Bei weiteren Kindern nimmt der WOW-Faktor deutlich ab. Das soll nicht bedeuten, dass es nicht trotzdem UNGLAUBLICH ist, wenn sie uns das erste Mal anlächeln, ihre ersten Zähne bekommen oder erste Schritten machen – das alles ist natürlich grossartig! Aber es ist eben nicht das allererste Mal für uns. Das Gute daran ist aber, dass man beim zweiten oder dritten Mal bereits gewappnet ist und ganz entspannt die neuen Entwicklungsschritte geniessen kann, anstatt entweder vor Freude durchzudrehen oder in Panik zu verfallen.

Weniger Fotos

Die Anzahl der Fotos, die Sie von Ihren Kindern machen, sinkt mit jedem weiteren Kind um etwa 50 Prozent. Wir haben circa 20 Alben mit Fotos von unserem ersten Kind, aber nur ganz wenige von unserem Drittgeborenen. Trotzdem sollte man wenigstens versuchen, regelmässig Fotos von allen zusammen zu machen. Nicht zuletzt, um zu beweisen, dass man sich zumindest bemüht hat!

Die zweite Geige

Ältere Geschwister machen alles zum ersten Mal und sind das unglaubliche erste Kind, dass die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Eltern bekommt. Jüngere Geschwister haben deswegen oft das Gefühl, dass sie diesen Status nie erreichen werden. Leider gibt es sehr wenig, dass wir dagegen tun könne, ausser Ihnen immer wieder zu versichern, dass sie zwar alle unterschiedlich, aber gleichermassen grossartig und fabelhaft sowie anstrengend und schwierig sind. Und dass wir sie gleichermassen – und für immer – lieben.

Das ist sooo einfach

Der grosse Vorteil ist, dass Sie alles, was Sie mit Kind Nr. Zwei, Drei oder mehr (wenn sie so verrückt sein sollten!) machen werden, schon einmal hinter sich haben, und so einfach VIEL entspannter sind. Selbst Ihr Baby im Arm zu halten ist beim ersten Mal noch ziemlich beängstigend. Das zweite Kind klemmen Sie sich dann einfach unter den Arm, während Sie das Ältere auf der Schaukel anschubsen und gleichzeitig telefonieren. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass einiges von dieser entspannten Haltung auch auf Ihre Kinder abfärbt. Und das ist gut so.

Einfach nicht fair

Eine der grössten Ungerechtigkeiten im Leben ist: Das Leben ist einfach nicht fair! Wir bemühen uns, unsere Kinder gleich und gerecht zu behandeln aber seien wir ehrlich: Wenn wir müde sind und dieselbe Diskussion zum hundertsten Mal führen, werfen wir irgendwann resigniert die Hände in die Luft und geben klein bei. Sei’s drum! Mit dem älteren Kind gab es noch Diskussionen um Übernachtungsbesuche, die Menge an erlaubten Süssigkeiten und unpassende Kleidungsstücke. Bei dem jüngeren steckt man dann schon nicht mehr so viel Energie in jede noch so kleine Auseinandersetzung. Man hat das alles bereits mit einem Kind bis zum Umfallen ausdiskutiert und irgendwann einfach keine Lust und auch keine Kraft mehr, alles noch einmal durchzukauen.

 



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