9 Tipps, damit Kinder über die Schule reden

Wie war die Schule? So sprechen Sie mit den Kindern über den Schultag

Reden Sie mit IIhren Kindern regelmässig über deren Alltag in der Schule oder sind Ihre Kleinen eher verschlossen? Hier finden Sie Tipps, wie sie sich Ihnen gegenüber öffnen.

Eltern-Kind-Gespräch über den Schulalltag

Mama/Papa: „Wie war es in der Schule?“ Kind: „Gut.“ Kennen Sie Konversationen dieser Art?
Wenn Sie Kinder haben, waren Sie bestimmt selbst schon einmal in dieser Lage, dass Sie nur dieses eine Wort als Antwort bekamen, als Sie Ihr Kind nach seinem Tag in der Schule gefragt haben. Natürlich wollen Sie wissen, ob alles in Ordnung ist. Manchmal scheint es jedoch fast unmöglich, mehr aus ihnen herauszubekommen als ein einziges Wort. Vor allem Jugendliche in der Pubertät können etwas unkommunikativ und zurückhaltender ihren Eltern gegenüber werden. Was können Eltern dann tun? Lesen Sie hier 9 Tipps, wie Sie ein angeregtes Gespräch mit Ihrem Kind über seinen Tag in der Schule führen können.

1. Stellen Sie offene Fragen

Eine der ersten Regeln, die Sie bei jeder Kommunikationsübung lernen, ist, die Konversation am Laufen zu halten, indem Sie offene Fragen stellen. Diese Art von Fragen führt zu Antworten, die ein Gespräch beleben. Anstelle einer vagen Frage wie „Wie war dein Tag?“ sollten Sie beispielsweise nach einem Freund fragen, mit dem Ihr Kind normalerweise spielt oder nach einem Projekt, das gerade in der Schule durchgeführt wird.

2. Hören Sie zu, teilen Sie mit und zeigen Sie Interesse

Neben der offenen Fragestellung ist das aktive Zuhören ein wichtiger Bestandteil. Hören Sie sich genau an, was Ihr Kind zu erzählen hat. Antworten Sie mit einem vollständigen Satz, der Ihr Interesse am Gespräch betont. Sagt Ihr Kind beispielsweise „Wir haben draussen gespielt.“, fragen Sie „Welche Spiele habt ihr draussen gespielt?“ Das zeigt Ihrem Kind, dass Sie zuhören.

Seien Sie vor Ort und Stelle, wenn Ihr Kind zu Hause ist. Geben Sie Ihrem Kind einfach Bescheid, wenn Sie in der Küche oder im Garten arbeiten, so dass es jederzeit zu Ihnen kommen kann, wenn es Sie braucht. Oftmals möchten Kinder oder Teenager genau dann reden, wenn Sie beschäftigt sind. Nehmen Sie sich dennoch genau dann ein paar Minuten Zeit.

3. Vermeiden Sie elektronische Ablenkung

Ziehen Sie eine tägliche elektronikfreie Zeit ohne Smartphone, Tablet und Co. in Betracht, zum Beispiel am Abend, und stellen Sie so sicher, dass Sie und Ihr Kind sich voll und ganz dem gemeinsamen Gespräch widmen können. Denn läuft nebenher der Fernseher oder wird vielleicht noch im Internet gesurft, wird der Konversation nur teilweise Aufmerksamkeit geschenkt.

4. Seien Sie selbst ein Gesprächs-Vorbild

Reden Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin am Abend über Ihren gemeinsamen Arbeitstag und besprechen Sie etwas, das Sie heute gelernt oder getan haben. Tun Sie dies in der Gegenwart Ihres Kindes. So lernt es, wie eine gesunde Kommunikation abläuft und wird sich höchstwahrscheinlich freiwillig in das Gespräch einklinken. Kommunikation bedeutet Lernen und Kinder, die aus Familien kommen, in denen nur wenig geredet wird, sprechen selbst später weniger.

5. Gestalten Sie ein Gesprächs-freundliches Umfeld

Es ist durchaus wichtig, eine gewisse Routine für Gespräche aufzubauen. Wenn Sie zum Beispiel täglich gemeinsam am Abendbrottisch miteinander reden, wird sich das Kind schnell daran gewöhnen.
Eine gute Zeit, um den Tag noch einmal kurz Revue passieren zu lassen, ist kurz vor dem Einschlafen. Genau wie Sie selbst, wird das Kind alles Erlebte noch einmal im Kopf durchgehen. Nutzen Sie die Kuscheleinheit vor dem Einschlafen!

6. Unterhalten Sie sich beim Spielen

Viele Eltern benötigen nach einem stressigen Arbeitstag etwas Ruhe, und Kindern geht es häufig genauso, wenn sie von der Schule kommen. Nachdem beide sich etwas erholt haben, können Sie ein Spiel spielen, bei welchem Sie ein Gespräch beginnen. Bei Jugendlichen kann dies etwas herausfordernder sein. Nutzen Sie die Gelegenheit bei der Autofahrt, bei einem Spaziergang oder einer tollen Freizeitaktivität, die Ihr Nachwuchs mag, um miteinander zu reden.

7. Sprechen Sie mit Ihrem Betreuer

Haben Sie eine Nanny oder einen Babysitter für den Nachmittag angestellt? Falls Sie nicht zu Hause sind, wenn Ihre Kinder aus der Schule kommen, können Sie den Betreuer nach seinen Erfahrungen fragen. Reden Ihre Kinder mit dem Babysitter über ihren Tag? Es ist wichtig, dass sich Ihre Kinder jemandem öffnen und mit ihm über die Schule reden. Manchmal ist es einfacher mit jemandem zu reden, der kein Elternteil ist. Erkunden Sie sich über die Neuigkeiten bei Ihrem Babysitter oder Ihrer Nanny und lassen Sie Ihr Kind wissen, dass Sie jederzeit für ein Gespräch bereit sind.

8. Kennen Sie das Wesentliche, bevor Sie fragen

Sie sollten stets darüber informiert sein, was aktuell in der Schule und im Freundeskreis Ihrer Kinder passiert. Nehmen Sie Einladungen zu Elternabenden wahr und sprechen Sie oft mit anderen Vätern und Müttern. Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, Freunde zu sich nach Hause einzuladen, sodass Sie die Chance haben, diese kennenzulernen.
All das kann Ihnen helfen, Ihrem Kind detailliertere Fragen zu stellen, die es leichter beantworten wird.

9. Erkennen Sie Anzeichen bei Ihrem Kind

Einige Kinder sind von Natur aus schüchtern und zurückhaltend. Ein Warnzeichen sollte es jedoch sein, wenn Ihr Kind plötzlich anders erscheint, als es eigentlich ist und Dingen, die es eigentlich mochte, keine Beachtung mehr schenkt. Achten Sie darauf, ob Ihr Kind plötzlich weniger Freunde mit nach Hause bringt oder öfter deprimiert scheint.


Beobachten Sie das genau, denn vielleicht liegt dann ein Fall von Mobbing vor.

 

 



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