1. Identifizieren Sie das Problem
Bevor Sie Hals über Kopf eine Entscheidung treffen, finden Sie zunächst heraus, weshalb die Zusammenarbeit mit dem Alltagshelfer nicht funktioniert. Sind es kleine Probleme, die Sie möglicherweise in einem persönlichen Gespräch ansprechen und schnell klären können? Fragen Sie doch Ihre Familienmitglieder nach deren Meinung. Fehlende Sympathie ist kein wirklicher Kündigungsgrund. Überlegen Sie daher zuerst, ob die Kündigung des Arbeitsverhältnisses professionelle Gründe hat.
2. Kommunizieren Sie Ihre Erwartungen
Ein Arbeitnehmer kann Ihre Erwartungen nicht erfüllen, wenn Sie diese vorab nicht klar, am besten schriftlich, kommuniziert haben. Haben Sie dies noch nicht getan, dann setzen Sie unbedingt zeitnah einen Betreuungsvertrag auf, der alle notwendigen Absprachen beinhaltet. Hält sich Ihr Betreuer bzw. Alltagshelfer nicht an alle vertraglich festgehaltenen Vereinbarungen? Oder haben sich Ihre Prioritäten verändert, so dass Sie den Vertrag anpassen müssen? Ein offenes Gespräch kann mitunter eine drohende Kündigung abwenden. Reden Sie direkt und ehrlich über Ihre Vorstellungen und benennen Sie, was Sie stört – am besten mit konkreten Beispielen.
3. Erstellen Sie ein Protokoll
Protokollieren Sie alle Gespräche, die Sie mit Ihrem Betreuer oder Alltagshelfer führen und unterzeichnen Sie beide jene Punkte, bei denen Sie sich zunächst nicht einig waren und nun einen Kompromiss finden konnten. So können sich beide Seiten im Nachhinein immer darauf berufen. Protokolle dienen als Nachweise und erleichtern gegebenenfalls die Kündigung.
4. Treffen Sie eine Entscheidung
Wenn Ihre Versuche, die Situation zu ändern nicht gelingen und Sie sich sicher sind, dass Sie mit Ihrem jetzigen Betreuer nicht weiter zusammen arbeiten können oder möchten, dann sortieren Sie alle Angelegenheiten sorgfältig. Vielleicht finden Sie Unterstützung im Familien- und Bekanntenkreis, bis Sie einen neuen Alltagshelfer gefunden haben.
5. Führen Sie das Gespräch
Planen Sie Zeit für ein Gespräch ein, in dem Sie Ihrem Alltagshelfer Ihre Entscheidung mitteilen. Führen Sie dieses Gespräch nicht zwischen Tür und Angel, sondern nehmen Sie sich wirklich Zeit dafür. Falls Sie sich wohler fühlen, wenn Sie währenddessen jemanden an Ihrer Seite haben, ist das in Ordnung. Ihr Alltagshelfer sollte jedoch keineswegs das Gefühl bekommen, dass Sie sich gegen ihn verbünden. Ihre Kinder (im Falle eines Babysitters) sollten nicht bei diesem Gespräch zugegen sein. Es gibt keinen Grund, sie diesen Erwachsenengesprächen auszusetzen.
6. Treten Sie selbstsicher, aber dennoch einfühlsam auf
Seien Sie sich sicher, dass die Entscheidung wirklich endgültig ist. Wenn Sie noch unentschlossen sind, bevor Sie in das Gespräch gehen und der Betreuer Sie anschliessend noch überzeugen kann, ihm nicht zu kündigen, bringen Sie sich selbst nur in eine missliche Lage. Bleiben Sie während des Gesprächs freundlich und einfühlsam. Für Ihren Betreuer ist dies ohnehin eine unangenehme Situation, in der er sich sicherlich nicht wohlfühlt. Ziehen Sie die Konversation nicht unnötig in die Länge und führen Sie das Gespräch am Ende eines Arbeitstages. Wenn möglich, zahlen Sie eine angemessene Abfindung.
7. Seien Sie offen für Fragen
Nachdem Sie das Arbeitsverhältnis beendet haben, steht Ihr Alltagshelfer möglicherweise ohne Job da. Betreuer, die legal gemeldet sind, haben nun die Chance auf Arbeitslosengeld. Informieren Sie sich am besten im Voraus über die Rechtslage, beispielsweise bei der Minijob-Zentrale, so dass Sie ihm oder ihr im Zweifelsfall Auskunft geben können.
8. Bieten Sie eine Empfehlung an
Insofern die Kündigung nicht aus Sicherheitsgründen oder schwerem Fehlverhalten herrührt, sollten Sie dem Alltagshelfer ein Empfehlungsschreiben bzw. ein Zeugnis ausstellen. Jemand, der vielleicht nicht perfekt zu Ihrer Familie gepasst hat, kommt eventuell besser mit einer anderen Familie zurecht und da ist es nur fair, ihn mit einem positiven Schreiben zu entlassen.
9. Fragen Sie nach persönlichen Gegenständen
Stellen Sie während Ihres Gespräches sicher, dass Sie alle persönlichen Gegenstände, wie Schlüssel und persönliches Hab und Gut wieder zurück erhalten. Dies gilt natürlich auch umgekehrt: Wenn Ihr Alltagshelfer bei Ihnen zuhause persönliche Dinge aufbewahrt hat, händigen Sie ihm diese an seinem letzten Arbeitstag aus.
10. Informieren Sie betroffene Personen
Wenn Ihre Nanny oder Ihr Babysitter Ihr Kind regelmässig vom Kindergarten oder der Schule abgeholt hat, sollten Sie die Verantwortlichen der Einrichtung über die Änderungen informieren. Informieren Sie auch die Grosseltern der Kinder. Wenn Sie sich von Ihrer Haushaltshilfe getrennt haben, ist es gegebenenfalls auch sinnvoll, die Nachbarn einzuweihen.
11. Reden Sie mit Ihren Kindern
Falls sich die Person, die Sie entlassen müssen, Ihre Kinder versorgt hat, sollten Sie natürlich auch diesen vom Weggang des Betreuers in Kenntnis setzen. Doch seien Sie darauf gefasst, dass Ihre Kinder traurig sein könnten, vor allem wenn sie ein gutes Verhältnis zu Ihrem Alltagshelfer hatten.
Jemanden gehen zu lassen, ist nie einfach, dennoch ist es manchmal notwendig. Indem Sie verständnisvoll sind und Professionalität zeigen, können Sie sicher stellen, dass Sie diesen schwierigen Schritt auf eine faire Art und Weise gehen und beide Seiten anschliessend nach vorne schauen können.
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