Sandwich-Generation

11 Tipps für die Sandwich-Generation

Zwischen Erziehung und Pflege: Alltagsstress regeln

Für Eltern und Kinder zur gleichen Zeit zu sorgen, ist nicht einfach. Aber mit den richtigen Tipps ist es machbar.

Sandwich-Generation – Was ist das?

Die sogenannte Sandwich-Generation besteht aus Menschen, die derzeit zwischen 40 und 60 Jahre alt sind und sich sowohl um die eigenen Kinder und/oder Enkel als auch um ihre Eltern kümmern. Die Doppelbelastung, die sich aus dieser Situation ergibt, kann für die Beteiligten enorm fordernd sein und Stress bedeuten. Es gibt dennoch einige Hinweise, die Sie sich Herzen nehmen können, um Überforderung zu vermeiden:

1. Denken Sie an Ihre Gesundheit.

Wer nicht auf sich selbst Acht gibt, der wird sich auch mit der Pflege anderer schwer tun. Sicher kann die Zeit für sich selbst zwischen verschiedenen täglichen Terminen schnell zu kurz kommen. Doch Selbstfürsorge beginnt bereits mit den Grundbedürfnissen: mit gesunder Ernährung und genügend Schlaf ebenso wie mit regelmässiger Bewegung und notwendigen Arztbesuchen.

2. Bringen Sie alle gemeinsam auf den neuesten Stand.

Es ist nur lieb gemeint, doch manchmal ist es nur noch ein Termin mehr auf Ihrem vollen Tagesplan: Ihre Schwester möchte gern wissen, wie es um den Blutdruck Ihrer Mutter steht und Ihre Cousine würde so gern die neuesten Babyfotos Ihres Enkels bewundern. Wenn Sie all diese Informationen gebündelt an alle Beteiligten zusammen weitergeben, vermindern Sie das Stresslevel auch für sich. Schreiben Sie doch eine Gruppen-Mail oder Notiz mit Fotos oder wichtigen Details. Für grössere Informationsmengen können Sie auch ein onlinebasierte Textverarbeitungssysteme oder Kalender nutzen, auf die jeder Zugriff hat.

3. Verteilen Sie die Arbeit.

Vielleicht kümmern Sie sich um den Grossteil der Betreuung Ihrer Liebsten, das heisst aber noch nicht, dass Sie alles allein erledigen müssen.

Sobald Ihre Kinder alt genug sind, können Sie ihnen zum Beispiel einige Haushaltsaufgaben übertragen. Bitten Sie auch Ihre Geschwister um Hilfe. Wenn diese weiter weg wohnen, können sie auch grössere, nicht alltägliche Projekte wie die bürokratischen Erledigungen oder bestimmte Gartenarbeiten übernehmen.

4. Freuen Sie sich über Ihre neue Rolle.

Neue Herausforderungen bedeuten auch neue Rollenverteilungen. Sicher ist es gerade unter einem Dach nicht einfach, sich mit Schwiegermama auf gewisse Haushaltsregeln zu einigen oder dem erwachsenen Sohn gleichzeitig Vermieter, Freund und Vater zu sein. Dennoch: Freuen Sie sich über neue Aufgaben, die auf Sie zukommen. Manche bieten eine zweite Chance.

5. Holen Sie sich Hilfe.

Wenn Sie nicht genug Hilfe von Freunden und in der Nähe lebenden Verwandten haben, dann schauen Sie sich nach einer Haushaltshilfe, einem Handwerker oder Gärtner um. Auch ein stundenweise engagierter Seniorenbetreuer kann Ihnen einige Lasten abnehmen, während Sie dem Ballettauftritt Ihrer Tochter beiwohnen.

6. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber.

Sie kümmern sich nicht nur um Ihre Verwandten, sondern arbeiten auch regulär? Sprechen Sie bei Gelegenheit mit Ihrem Chef über flexiblere Arbeitszeitlösungen oder informieren Sie sich in der Personalabteilung über spezielle Familienservices. Vielleicht können Sie auch einen Teil Ihrer Arbeit daheim erledigen? Wenn das nicht möglich ist, achten Sie auf ein gutes Selbstmanagement am Arbeitsplatz.

7. Tun Sie etwas für sich.

Sie sollten Ihre freien Stunden mit Dingen verbringen, die sie erfüllen: Malen, Schreiben, Singen, Kochen, Lachen – tun Sie all diese Dinge, so oft Sie können. Und nehmen Sie sich täglich die Zeit, zumindest eine Sache nur für Sie selbst zu tun. Da ist es ganz egal, ob es der Kaffee und die Zeitung auf der Terrasse, eine Folge Ihrer Lieblingsserie oder die Yogastunden sind. Nur so kommen Sie erholt zu Ihren Betreuungsaufgaben zurück. Sie haben es verdient.

8. Setzen Sie Prioritäten.

Sie sind nur eine Person und der Tag hat nur 24 Stunden. Diese beiden Zahlen werden sich niemals ändern. Deswegen müssen Sie Prioritäten setzen. Machen Sie also eine Liste über all die Dinge, die erledigt werden müssen und gewichten Sie diese. Was ist nicht unbedingt nötig? Wie können Sie den täglichen Aufwand minimieren? Wenn Ihr Kalender vier Termine zur gleichen Zeit aufnehmen soll, kann das nicht gut gehen. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig: Lernen Sie „Nein“ zu sagen oder suchen Sie sich Hilfe.

9. Lassen Sie los.

Egal, ob das bedeutet, dass Sie das Haus im Chaos versinken lassen, um Ihrem Vater bei einem medizinischen Eingriff die Hand zu halten oder sich mit einem Freund bei ein paar Drinks über einen stressigen Tag auszulassen: Geben Sie den Wunsch nach ständiger Kontrolle auf! Das gilt auch für Sie selbst: Sie sind kein perfekter Mensch und das ist etwas Gutes! Seien Sie stolz auf das, was Sie leisten und erlauben Sie sich Fehler.

10. Suchen Sie sich ein offenes Ohr.

Nichts kann Ihren täglichen Stress komplett von Ihnen nehmen, aber manchmal hilft es, mit jemandem über Ihre Herausforderungen zu reden. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, Freunden oder Familienmitgliedern über Druck oder Probleme, aber auch über freudige Ereignisse. Vielleicht hilft es auch, sich Rat bei einer lokalen Familienberatung oder in einer Selbsthilfegruppe zu holen. So sehen Sie, dass es auch andere Menschen gibt, die ähnliche Situationen durchleben und können für diese ebenfalls ein starker Zuhörer sein.

11. Leben Sie im Moment.

Nutzen Sie die Zeit, die Sie gemeinsam mit Ihren Liebsten haben. Die Familienform, in der Sie leben, ist ein Geschenk mit sehr vielen glücklichen Momenten. Die ersten Schritte Ihres Enkels im gleichen Zimmer, in dem Ihr Sohn zu laufen begann oder der Moment, in dem Ihr Vater von Ihnen freudestrahlend durch den Park geführt wird, sind der Lohn für alle Anstrengungen, die Sie auf sich nehmen.

 

 



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