Wenn ein Kind von einem anderen gemobbt wird, kann die unmittelbare Reaktion des Gemobbten von einiger Bedeutung sein. Sie nimmt dem Mobbenden im Idealfall den Wind aus den Segeln, da ihn die Entgegnung so verblüfft, dass ihm nichts mehr einfällt. Prima ist es, wenn man ein paar schlagfertige und clevere Anti-Mobbing-Sprüche kennt und den Mobber mit seinen eigenen Waffen schlägt. Natürlich sind Kinder in der Situation des Gemobbt-Werdens nervös und fühlen sich unwohl und in die Ecke gedrängt. Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn der Mobber – wie in den meisten Fällen – in Gegenwart seiner Anhänger auftritt. Das Gefühl, nicht unvorbereitet in die Situation zu geraten, kann dazu beitragen, dass Ihr Kind sich gegenüber den Schikanen des Mobbers besser behaupten kann.
Mobbern gekonnt Paroli bieten
Die Gründe, warum Kinder einander mobben, können ganz verschieden sein. Meistens picken sich Mobber eine vermeintliche Schwachstelle ihres Gegenübers heraus und reiten auf ihr herum. Dann ist es gut, wenn man einen cleveren Anti-Mobbing-Spruch parat hat, der den Mobber verwirrt und aus dem Konzept bringt. Ihr Kind sollte es mit seiner Entgegnung jedoch nicht dem Mobber gleichtun und sich unter die Gürtellinie begeben. Nüchternheit und Ehrlichkeit können viel mehr bewirken als ein patziges „Selber!“. Wir zeigen zehn Beispiele dafür, wie Ihr Kind reagieren kann, wenn es wegen einer bestimmten Sache schikaniert wird.
10 Anti-Mobbing-Sprüche für verschiedene Situationen
Mobber: „Du bist zu dick!“
Entgegnung: „Dann habe ich eben ein paar Gramm zu viel, na und? Das verwächst sich, wenn ich grösser werde.“
Mobber: „Du hast Pickel im Gesicht!“
Entgegnung: „Die sind ganz normal, wenn man erwachsen wird. Die machen mir gar nichts aus, da ich genau weiss, dass sie wieder weg gehen.“
Mobber: „Du bist ein Streber!“
Entgegnung: „Ich bin stolz auf meine guten Noten. Warum sollte ich mich dafür schämen? Ich kann mich dieses Jahr auf mein Zeugnis freuen!“
Mobber: „Du siehst hässlich aus!“
Entgegnung: „Ob du das findest, ist mir total egal. Ich finde mich hübsch, so wie ich bin. Du beleidigst mich nur, weil du unzufrieden bist und deswegen andere ärgerst.“
Mobber: „Du hast eine blöde Frisur/ Du trägst blöde Klamotten!“
Entgegnung: „Deine Frisur/deine Kleidung gefällt mir auch nicht unbedingt. Deswegen ärgere ich dich aber nicht. Geschmäcker sind eben verschieden.“
Mobber: „Na, du Brillenschlange!“
Entgegnung: „Mit meiner Brille kann ich alles ganz scharf sehen. Und ich sehe, dass du ganz schön auf dem Holzweg bist, wenn du meinst, mich damit ärgern zu können.“
Mobber: „Deine Zahnspange sieht so blöd aus!“
Entgegnung: „Meine Zahnspange macht, dass ich ganz gerade Zähne bekomme. Viele Kinder haben eine Zahnspange – da ist nichts Blödes oder Peinliches dran.“
Mobber: „Du hast eine Behinderung!“
Entgegnung: „Ich bin eben etwas ganz Besonderes. Es wäre ja auch langweilig, wenn alle Kinder gleich wären. Ich fühle mich wohl, so wie ich bin.“
Mobber: „Du bist ja doof, du weisst gar nichts!“
Entgegnung: „Ich lerne jeden Tag dazu – deswegen gehen wir ja auch zur Schule. Man muss nicht immer alles wissen.“
Mobber: „Deine Haut sieht blöd aus: Du bist viel zu blass/zu dunkel!“
Entgegnung: „Mir gefällt meine Haut so, wie sie ist. Man muss ja nicht das ganze Jahr über braun sein. Mir reicht es im Sommer.“ / „Meine Haut ist super, so wie sie ist. Menschen haben eben verschiedene Hautfarben und keine ist besser oder schlechter als eine andere.“