Jeder, der sich für eine Au-pair Stelle entscheidet, hat hohe Erwartungen an seinen Aufenthalt im Ausland und erhofft sich eine tolle Gastfamilie, die ihr neues Mitglied mit offenen Armen empfängt. Für die meisten Au-pairs tritt dieser Fall ein, das Zusammenleben läuft harmonisch und viele wünschen sich sogar, die Zeit wäre nicht so schnell vergangen, wenn sie glücklich nach Hause zurückkehren.
Gute Kommunikation ist Gold wert
Doch leider kann es immer einmal zu Schwierigkeiten in der Gastfamilie kommen. Ob Meinungsverschiedenheiten, Krankheitsfall oder Heimweh: Lassen Sie sich nicht entmutigen und setzen Sie stets auf eine offene und ehrliche Kommunikation mit der Familie. Aller Anfang ist schwer, doch in den meisten Fällen lassen sich gemeinsam Lösung finden, um wieder in den normalen Alltag überzugehen. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die zukünftige Au-pairs auf mögliche Probleme vorbereiten:
1. Ich habe Heimweh.
Heimweh ist ein häufiges Phänomen und wird in den ersten Wochen vermutlich jedes Au-pair treffen, denn es ist ganz normal, Freunde und Familie zu vermissen. Heimweh können Sie entgegenwirken, indem Sie daran arbeiten, sich nicht mehr fremd in Ihrer Umgebung zu fühlen. Das dauert eine gewisse Zeit, doch man kann den Prozess aktiv beschleunigen:
Heimisch einrichten: Richten Sie Ihr Zimmer heimisch ein, hängen Sie Poster, Bilder von Freunden oder eine Lichterkette auf und kaufen Sie eine Kuscheldecke. Sich mit persönlichen Gegenständen zu umgeben, kann das Wohlbefinden enorm steigern.
Die Gasteltern kennenlernen: Versuchen Sie, nicht nur die Kinder, sondern auch die Gasteltern näher kennenzulernen. Das schafft Vertrauen und stärkt die Beziehung. Nach einem gemeinsamen Koch- oder Spieleabend werden Sie sich bestimmt nicht mehr so fremd fühlen und das Heimweh wird besser.
Die Wohnung erkunden: Machen Sie sich mit der Wohnung vertraut und erkunden Sie die Küche und das Kinderzimmern, damit Sie wissen, in welchem Schrank was zu finden ist.
Den Wohnort entdecken: Erkunden Sie auch den Wohnort, um herauszufinden, was in fussläufiger Entfernung liegt. Wo befinden sich die nächsten Fitnessstudios, Kinos und Bibliotheken?
Pläne schmieden: Stellen Sie Pläne für das Wochenende und Ihre freien Tage auf und beginnen Sie, das Gastland zu entdecken.
Kontakte knüpfen: Treten Sie in Kontakt mit anderen Au-pairs in Ihrer Gegend. Vielleicht können die Gasteltern hier weiterhelfen. Oder melden Sie sich in einer Sprachschule oder einem Sportverein an. Oft gibt es auch in den sozialen Netzwerken hiesige Au-pair Gruppen, denen Sie beitreten können.
Kontakt mit Familie und Freunden in Massen: Bei Heimweh kann ein Gespräch mit den Eltern oder dem besten Freund heilsam wirken. Dennoch sollte man es nicht übertreiben mit Videoanrufen und Telefonaten. Konzentrieren Sie sich lieber auf das hier und jetzt und sammeln Sie tolle Erfahrungen während Ihres Au-pair Aufenthalts.
2. Die Kinder mögen mich nicht.
Lassen Sie sich von anfänglichen Schwierigkeiten mit den Kindern nicht verunsichern und geben Sie Ihnen Zeit, sich an Sie zu gewöhnen. Viele Kinder sind zu Beginn schüchtern, wenn ihnen ein neuer Betreuer gegenübersteht und brauchen eine Weile, um aufzutauen. Denken Sie daran, dass es für die Kleinen oft eine grosse Umstellung ist, sich auf einen neuen Menschen in der Familie einzulassen. Hier lautet das Zauberwort: Geduld.
Wenn sich jedoch nach der Anfangsphase keine Besserung zeigt und Sie bei den Kindern immer noch auf extreme Ablehnung stossen, sollten Sie das Gespräch mit den Eltern suchen. Denn es ist wichtig, dass Sie bei diesem Thema mit den Eltern an einem Strang ziehen und in den meisten Fällen haben diese noch ein paar Tipps parat. Im nächsten Schritt können Sie sich mit Eltern und Kindern an einen Tisch setzen und gemeinsam mit den Sprösslingen die Lage diskutieren. Wenn selbst dadurch keine akzeptable Lösung für Sie gefunden wird, bleibt oft leider nur der Ausweg, die Gastfamilie zu wechseln.
3. Ich bin erkrankt und kann die Kinder nicht betreuen.
Suchen Sie im Krankheitsfall einen Arzt auf und klären Sie, für wie lange Sie arbeitsunfähig sind. Bei akuten Beschwerden oder, wenn Sie Unterstützung brauchen was die Landessprache angeht, bitten Sie Ihre Gasteltern, Sie zum Arzt zu begleiten. Leichte Krankheiten, wie eine Erkältung oder Magenverstimmungen, sollten in der Regel nicht lange andauern. Dennoch muss die Familie darüber Bescheid wissen, um im Zweifel eine Ersatzkinderbetreuung zu organisieren. Wenn jedoch eine ernstere und langfristige Erkrankung eintritt, müssen Sie unbedingt mit den Gasteltern besprechen, ob es sinnvoll ist, zurück in ihr Heimatland zu reisen, um sich dort auszukurieren.
4. Ich werde ausgenutzt.
Die Familie trägt Ihnen Aufgaben auf, die Sie vorher nicht besprochen haben? Sobald Sie sich unwohl und von der Menge der Arbeit überwältigt fühlen, sollten Sie das Gespräch mit der Gastfamilie suchen. Verweisen Sie auf die Abmachungen im Vertrag. Darin sollte genau festgehalten sein, was zu Ihren Aufgaben zählt und was nicht. Sollte keine Besserung seitens der Gastfamilie in Sicht sein, ist der allerletzte Ausweg, den Vertrag zu kündigen und nach einer neuen Gastfamilie zu suchen.
Wo finde ich professionelle Unterstützung?
Wenn die Konflikte anhalten, können Sie die Agentur kontaktieren, über die Sie den Aufenthalt gebucht haben. Dank jahrelanger Erfahrung haben die Mitarbeiter dort garantiert wertvolle Tipps parat, wie Sie als Au-pair in bestimmten Situationen handeln können. Was viele Au-pairs nicht wissen: Selbst, wenn Sie Ihren Aufenthalt nicht über eine Full-Service-Agentur gebucht haben, können Sie deren Beratungsservice nutzen.
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