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Ferienlager? Kann mein Kind schon allein verreisen?

Startercamps als perfekter Einstieg für Kinder

Wenn Kinder das erste Mal allein verreisen, sorgen sich so manche Eltern um ihre Sprösslinge. Daher sind die Vorbereitungen auf das Camp oder Ferienlager umso wichtiger. Wie? Das erfahren Sie hier.  

Jugendcamps und Ferienlager: Wann ist Ihr Kind alt genug?

Früher oder später werden die eigenen Kinder einmal allein verreisen. Die Frage, die sich dabei stellt, lautet, ab welchem Alter der eigene Nachwuchs reif genug dafür ist. Eltern sollten sich vorab genau überlegen, ob ihre Kinder schon selbstständig genug sind, um allein zu verreisen und die Trennung von zuhause gut verkraften können.
Grundsätzlich gibt es Feriencampangebote für Kinder ab dem Alter von 5 Jahren. Diese befinden sich meist in der Nähe des Wohnortes der Eltern. Sind die Kinder schon etwas älter, können sie mit verschiedenen Anbietern auch innerhalb Österreichs reisen. Für Jugendliche gibt es sogar internationale Angebote innerhalb Europas.

 

Doch nicht für jedes Kind sind Jugendreisen ein passender Reisetipp. Einige Kids sind sehr familiengebunden und ängstlich und möchten am liebsten nur mit der eigenen Familie verreisen. Daher sind alternative Ferienideen für diese Kinder besser. Auf der anderen Seite sind Jugendreisen auch ein finanzieller Aufwand, den sich nicht alle Familien leisten können. Welches Kind dennoch die Reise ins Ferienlager antreten möchte, sollte einige Voraussetzungen mitbringen.

So erkennen Sie, ob Ihr Kind reif fürs Ferienlager ist:

 

  • Ihr Kind äussert den Wunsch, in den Ferien allein verreisen zu wollen.
  • Ihr Kind agiert sehr selbstständig.
  • Ihr Kind löst Probleme eigenständig.
  • Ihr Kind hat schon öfter problemlos bei Freunden oder Bekannten übernachtet.
  • Ihr Kind hat eventuell schon an einem Schnupperprogramm teilgenommen.

Startercamps für Kinder ab 5 Jahren

„Beginnen sollte man bei Ferienreisen erst bei Kindern im Alter von 5 Jahren. Für diese gibt es sogenannte ‚Startercamps‘“, rät Franziska Weber, Projektmanagerin für Ferien- und Jugendreisen bei der Besser Betreut Swiss AG. Die Ferienlager für Neueinsteiger befinden sich meist in der Nähe des Wohnortes. Frau Weber rät: „Das Camp sollte nicht zu weit von zu Hause weg sein, damit Sie Ihr Kind bei schlimmem Heimweh schnell abholen können und auf beiden Seiten kein zu grosser Verdruss entsteht.“ Die Startercamps sind speziell für Kinder geeignet, die noch nie ohne ihre Eltern verreist sind. Das bedeutet, die Kinder gehen für einen kurzen Zeitraum in das Camp und die Eltern sind nicht allzu weit weg.

Auch die Betreuer werden für solche Camps individuell geschult, denn  sie „sollten sich speziell mit der Betreuung von jungen Kindern auskennen, um sie bei Heimweh auffangen zu können“, weiss Franziska Weber. Die meisten Startercamps locken mit einer Vielzahl von Angeboten von nahegelegenen Badeseen, Streichelzoos oder diversen Sport- und Spielplätzen. So kommen die kleinen meist schnell auf andere Gedanken, ohne ihre Eltern allzu sehr zu vermissen.

Tipps gegen Heimweh

Vor allem bei jüngeren Kindern kann das Heimweh mitunter sehr stark werden. Daher sollten Eltern einiges  im Vorfeld beherzigen. Frau Weber weiss, welche Massnahmen angebracht sind: „Es kann ratsam sein, dass Ihr Kind mit Freunden verreist. So fühlt es sich weniger alleine und findet häufig schneller Kontakt zu den anderen Kindern.“ Dieser ist sehr wichtig, um sich geborgen zu fühlen. Darüber hinaus ist es ratsam, dass Kinder ohne ihr eigenes Handy in das Camp fahren, denn dies verleitet oft zu einem Anruf und begünstigt somit das Heimweh und den Wunsch, von den Eltern abgeholt zu werden, weiss Frau Weber.

 

Auch kleine „Überraschungen“ können von Nützen sein. „Schenken Sie Ihrem Kind kurz vor der Abfahrt eine kleine Box mit ein paar handgefertigten Zetteln drin. Malen Sie auf die Zettel kleine Küsse, Blumen oder Schmetterlinge oder, wenn ihr Kind bereits lesen kann, schreiben Sie kleine Motivationssprüche, ‚Gute-Nacht-Küsse‘ oder ‚Umarmungen‘ darauf. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es die Box öffnen soll, wenn es sich nicht gut fühlt“, rät die Projektmanagerin.

 

Übrigens: Eltern zahlen nur die Tage, an denen das Kind tatsächlich am Ferienlager teilgenommen hat, falls das Heimweh doch zu stark werden sollte.

 



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