Schlafen im Familienbett: Ja oder nein?

Familienbett für Sie und Ihr Baby: Ist es der richtige Weg, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen?

Nach vielen schlaflosen Nächten, in denen Sie mehrmals in das Zimmer Ihres Babies gestolpert sind, ziehen Sie es womöglich in Erwägung, Ihr Kind im Elternbett schlafen zu lassen, damit Sie sich morgens wieder wie ein Mensch fühlen. Aber ist das auch sicher? Ehe Sie sich entscheiden, ob ein Familienbett die Lösung für Sie und Ihr Baby ist, sollten Sie die Vor- und Nachteile abwägen.

Hier teilen drei Schlafexperten – Kim West, Autorin von „The Sleep Lady’s Good Night“ & „Sleep Tight“, Diana Julian, Gründerin des Schlaftrainings „Big Sky Lullaby“ und Fern Drillings, eine erfahrene Hebamme und Ausbilderin für Geburtshilfe, ihre Meinung.

Was ist das Familienbett?

In Bezug auf die Aufteilung in der Nacht haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Ihr Baby kann in einem Gitterbettchen, welches neben dem Elternbett steht, nächtigen oder aber auch mit Ihnen zusammen in einem Familienbett schlafen. Die American Academy of Pediatrics (AAP) nimmt davon Abstand , das Kind im Elterbett schlafen zu lassen. Denn das Familienbett birgt die Gefahr, dass das Baby zwischen den Bettdecken oder zwischen Matratze und Bettrahmen eingezwängt wird und erstickt.

Dennoch spricht sich die AAP für ein gemeinsames Schlafzimmer aus, denn das senkt das Risiko für den plötzlichen Kindstodes: Das Baby schläft dann zwar mit Ihnen im selben Zimmer, aber nicht im selben Bett. Optimal für diese Variante ist ein Beistellbett, auch bekannt als Baby Bay, welches seitlich an das Elternbett angebracht wird, wodurch Ihr Baby in Reichweite ist und einen getrennten und sicheren Platz zum Schlafen hat. „Ein Beistellbett ist eine sichere Option,“ sagt West.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Ein gemeinsames Schlafzimmer hat viele Vorteile für Mütter und Babies. „Es macht das Stillen einfacher und kann eine engere Bindung schaffen, da die Mutter so die Gelegenheit hat, sich jederzeit dem Kind zuzuwenden,“ sagt Drillings. Diese Konstellation verschafft den Eltern zudem mehr Schlaf, da sie nicht gezwungen sind, mitten in der Nacht von Zimmer zu Zimmer zu laufen. Sie können Ihr Baby sehr schnell füttern und es gleich im Anschluss wieder zum Einschlafen bringen.

Da sie sich dem Kind so schneller zuwenden können, schafft das für das Baby eine sichere Umgebung, sagt West. „Indem Sie das Schlafverhalten Ihres Babies beobachten können und sich ihm sofort zuwenden können, werden Sie eine solide Vertrauensbasis herstellen können,“ sagt sie. Dies wiederum kann Ihren Kinder dabei helfen, schneller selbstständig zu werden.

Aber das Zimmer – oder gar das Bett – mit dem Baby zu teilen, ist nicht Jedermanns Sache. Manche Mütter bekommen dadurch weniger Schlaf, da Sie bei jedem Geräusch des Babies hochschrecken. Das Zimmer zu teilen kann aber auch Einfluss auf die Intimität der Eltern nehmen, betont Drillings. Mit einem Baby im selben Zimmer kann es schwierig sein, Zeit für sich alleine zu finden.

Wie gewöhnt man das Kind daran, im eigenen Zimmer zu schlafen?

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen gemeinsamen Schlaf ist es, sich vorher einen Plan zu erstellen, sagen die Experten. Je eher Sie sich dazu entscheiden, das Zimmer oder Bett mit Ihrem Baby zu teilen, desto besser. So können Sie sich frühzeitig überlegen, wann Ihr Kind in seinem eigenen Zimmer schlafen soll. Machen Sie Ihr Kind früh mit der neuen Umgebung vertraut, in der es schlafen soll. „Auch Kinder, die im Elternschlafzimmer schlafen, müssen erst lernen, alleine zu schlafen,“ sagt West. So können Sie Ihr Baby gelegentlich für seinen Mittagsschlaf in sein neues Gitterbettchen legen, wenn es wach, aber bereits dösig ist, schlägt sie vor.

Jede Familie hat seine eigenen Bedürfnisse und daher ist die Entscheidung, wann es für das Kind Zeit ist, in seinem eigenen Zimmer zu schlafen, eine persönliche. Wenn Ihr Baby noch sehr klein ist und in seinem eigenen Bett in Ihrem Schlafzimmer schläft, können Sie das Bett ganz einfach irgendwann in sein eigenes Zimmer stellen, sagt Drillings. Wenn Ihr Kind schon etwas älter ist, setzt dieser Vorgang ein bisschen mehr Arbeit voraus. Julian schlägt vor, dass Sie Ihrem Kind die Kontrolle über diesen Vorgang überlassen, indem es beispielsweise sein Bett selbst aussuchen darf. Das Wichtige ist, dass es für das Kind eine positive und glückliche Erfahrung ist.
Ganz gleich, ob Sie sich zum gemeinsamen Schlafen von Anfang an entscheiden oder sich diese Möglichkeit offen lassen:Eltern müssen sich für das entscheiden, was für Sie und Ihre Familie am besten funktioniert.

 

Dieser Text erschien ursprünglich auf Care.com und wurde aus dem Englischen übersetzt.

 



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