Die letzten drei Abende liefen ungefähr nach diesem Muster ab: In harmonischer, aber leicht angespannter Atmosphäre versuchten Sie, den Babybrei des Jahrhunderts zu kochen – alle Vorlieben des Kindes haben Sie natürlich bereits mit einbezogen – und doch läuft der geniale Plan, nämlich den Kinderbauch randvoll zu füllen, ins Leere. Denn Ihr Baby isst nicht.
Sowas kommt vor und in Sachen Babyernährung gibt es zwar Tonnen von guten Ratschlägen, aber doch keine Gesetze. Diese 10 Tipps kommen von unserer Seite, damit Sie nicht den Kopf verlieren und die Flugzeuglandebahn wieder ihre Tore öffnet.
1. Sprechen Sie mit Experten
Sobald Sie sich ernsthaft Gedanken um die Verweigerung der Nahrungsaufnahme Ihres Kindes machen, suchen Sie sich Hilfe und Unterstützung bei einem Experten. Ob der Besuch des Kinderarztes oder der Anruf bei der Hebamme – stellen Sie sicher, dass das Wachstum und die Gesundheit Ihres Kindes nicht gefährdet ist.
2. Zu früh?
In der Regel beginnen die meisten Eltern nach etwa sechs Monaten, ihrem Baby Brei anzubieten – mit dem sogenannten „Zufüttern“. Von verschiedenen Quellen wird ein Zufüttern vor dem vierten Lebensmonat untersagt, denn erst dann ist der Darm Ihres Babys optimal auf feste Nahrung vorbereitet (anderenfalls wird das Risiko z.B. für Lebensmittelunverträglichkeiten erhöht). Doch ist nicht jedes Kind gleich und es kann sein, dass Ihr Kind auch mit sechs Monaten noch nicht viel mehr als an etwas Essbarem nuckeln will.
3. Keine Regeln
Rummatschen muss auch mal erlaubt sein. Anfassen, spüren, riechen – alles gehört zum Essen dazu. Kein Kind wird mit dem Löffel in der Hand geboren und so sollte es zunächst mit allen Fingern abtauchen und das Essen erfahren können. Ohne Grenzen. Die Tischregeln kann es später noch lernen.
4. Kleine Happen
Neue Breivariationen schmecken ungewohnt und anfangs auch mal komisch. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind erst mal nur kleine Happen eines neuen Gemüses probiert. So kann es sich an den neuen Geschmack gewöhnen.
5. Positiv bleiben
Miese Laune und ein besorgtes Gesicht bringen Sie im Fall der Essensverweigerung nicht weiter. Bleiben Sie positiv und lächeln auch mal wieder. So kann Ihr Kind eine positive Stimmung am Küchentisch mit den gemeinsamen Mahlzeiten und dem Essen an sich verbinden.
6. Ruheraum
Wichtig ist, dass Sie sich die Ruhe nehmen, zusammen zu essen. Und das bedeutet auch: Freunde essen in dieser Zeit mal nicht mit und das Radio bleibt aus. So kann sich Ihr Baby ohne Ablenkung auf seine Mahlzeit konzentrieren.
7. Spass ist die halbe Miete?!
Spass ist wichtig! Sie müssen keine wilde Essensschlacht anzetteln, aber vergessen Sie nicht, dass das Füttern Ihres Babys keine Leistungsschau ist. Sie werden danach keine Auszeichnung bekommen und auch wenn die Hälfte des Breis auf dem Boden landet, wird keine goldene Himbeere für die schlechteste Mutter aller Zeiten vergeben. Freuen Sie sich! Ihr Kind geht einen neuen Schritt. Und Sie gehen mit!
8. Selbst ist das Baby
Da wir uns ja in den oberen Punkten schon von der sauberen Küche verabschiedet haben: Lassen Sie Ihr Baby einfach mal selber machen. Es wird schon den Mund und nicht das Auge treffen.
9. Erstmal schnuppern
Riechen ist ein wichtiger Bestandteil bei der Nahrungsaufnahme. Also lassen Sie Ihr Baby einfach erstmal an dem Schnuppern, was es essen soll. Halten Sie ihm den Löffel unter die Nase, geben Sie ihm den Löffel und warten Sie ab. Mit etwas mehr Ruhe und etwas weniger Eile kreieren Sie eine entspannte Atmosphäre. Das tut Ihrem Baby und Ihnen selbst gut.
10. Gemeinsamkeit schaffen
Ein nett gedeckter Tisch, gemütliches Licht und eine entspannte Atmosphäre: Was bei jedem Abendessen in netter Gesellschaft wahre Wunder bewirkt, bemerkt auch ein Baby schon. Es ist einfach viel schöner, gemeinsam zu essen.
Sie schaffen das! Guten Appetit!