Was brauchen frischgebackene Mütter?

So helfen Partner, Freunde und Familie nach der Geburt

Die ersten Wochen mit Baby sind wunderschön und eine starke Umstellung zugleich. Wie können Partner, Freunde oder Familie die frischgebackene Mütter unterstützen?

 
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Ein Baby krempelt den Alltag frischgebackener Eltern gehörig um. Viele Mütter passen sich besonders in den ersten Wochen dem Essens- und Schlafrhythmus des Neugeborenen an. Das Temperament des Babys bestimmt häufig, wie viel Zeit für andere Erledigungen und Ruhe bleibt. Freunde, Familie oder Partner wollen der neuen Mama vor allem in diesen ersten Wochen gern eine Stütze sein, haben aber nicht in jedem Fall auch die massgebliche Baby-Erfahrung. Das Umfeld weiss daher oft nicht, wie es am besten helfen könnte.

Woher könnten bei solchen Fragen bessere Ratschläge kommen als von Müttern selbst? Einige unserer liebsten Bloggerinnen haben sich an die erste Zeit mit Baby zurückerinnert und sich selbst befragt, was sie sich am meisten gewünscht haben. Doch zunächst, Grundsatz Nummer Eins:

„Ganz wichtig“, so Sarah von mamaskind, „bevor man der frischen Mama zur Hilfe eilt: Fragen, ob sie die überhaupt möchte! Ich wollte nur wenig Besuch und lieber die Zeit mit Freund und Baby geniessen.“

Wenn also Hilfe gewollt ist, dann sind diese Ideen gute Ansätze:

Grundbedürfnisse

  • Das Essen steht bei frischgebackenen Müttern ganz hoch im Kurs. Sandra von Smart Mama schlägt vor, das „Lieblingsessen für die Mutter zu kochen oder mit Essen vom Lieblingsrestaurant bzw. Kuchen vom Lieblingsbäcker zu überraschen.“ Sarah von mamaskind sieht das genauso: „Nach den ersten Tagen hätte ich mich sehr über mitgebrachtes, reichhaltiges Essen Kochen wollte ich nicht und meine gesunde Ernährung blieb auf der Strecke.“ Nicht nur der Partner, sondern auch Besuch tut also gut damit, etwas Leckeres mitzubringen!
  • Jessi von feierSun hat soziale Kontakte vermisst: „Dadurch, dass ich weit weg von der eigenen Familie und den Freundinnen lebe, wäre Gesellschaft manchmal einfach schön gewesen. Die Motte und ich waren viel allein und das hat mich schon sehr verunsichert. Gesellschaft wäre der grösste Wunsch gewesen – jemand zum Quatschen, Spazierengehen und ab und an auch einfach mal jemand, der das Kind hütet, während man mal kurz im Bad ist.“

Gute Energie

  • Da sich besonders Erstgebärende anfangs nicht sicher sind, ob sie alles richtig machen, ist Zuspruch von aussen eine positive Energiequelle, findet auch Bloggerin Jessi: „Selbstvertrauen und Sicherheit hätten sicherlich vielen Ängsten entgegenwirken können. Das hätte bestimmt auch den eigenen Druck genommen. Ganz besonders hätte ich mir eine Stillberaterin gewünscht – jemand der erkennt, wenn da was nicht rund läuft. Das erspart Müttern unter Umständen das Gefühl, versagt zu haben.“
  • Bloggerin Sandra (Smart Mama) schwört auf ihren Geheimtipp. Jeder, der „eine Rückenmassage für die Mutter nach Hause bestellt“, kann sich sicher sein, für Entspannung und Glückseligkeit zu sorgen.

Zeit für die Familie & Babysitter

  • Das Neugeborene steht anfangs meist im Zentrum der mütterlichen Aufmerksamkeit. Deswegen findet es Bloggerin Sarah toll, „wenn Verwandte oder Freunde das Geschwisterkind zum Spielen einladen, sodass man ein bisschen Kraft tanken und sich nur auf das Baby konzentrieren kann. Und das grosse Geschwisterkind bekommt bekommt so auch alleinige Aufmerksamkeit. Bei mehreren Kindern ist das ein Traum!“ Auch Smart Mama Sandra findet, dass die älteren Geschwister nicht zu kurz kommen sollten und „mit einem kleinen Ausflug in den Zoo, ins Kino oder auf den Spielplatz; mit Eis- oder Pizzaessen verwöhnt werden“ sollten. Ein Babysitter entlastet, wo Freunde und Grosseltern nicht in der Nähe wohnen.
  • Jessi von feierSun hätte sich mehr gemeinsame Familienzeit gewünscht: „Durch Hausbau und die Selbstständigkeit meines Mannes, war er ab meiner Rückkehr aus dem Krankenhaus sehr viel weg. Wir wussten, dass er es für uns ist, aber die wenige Familienzeit hat schon sehr gefehlt.“ Indem Verwandte und Freunde bei alltäglichen Pflichten zur Hand gehen, kann die frischgebackene Familie etwas mehr Zeit miteinander verbringen. Kurzausflüge können ebenfalls eine kleine Zeitoase sein.

Organisation & Haushalt

  • Mama Schulze a.k.a. Bloggerin JuSu schwört auf Entlastung durch Hilfe im Haushalt: „Ich hatte in den ersten Wochen nach der Geburt meiner ersten Tochter eine Haushaltshilfe. Damals noch von der Krankenkasse bezahlt. Sie war eine grosse Hilfe und hat den Anfang sehr entspannt. Daher würde ich als Tipp geben: Sammelt als Geburtsgeschenk Geld für eine Haushaltshilfe, die den ersten Monat (oder, wann es Sinn für die Eltern macht) zwei Mal die Woche kommt. Sie kann die Wäscheberge beseitigen, Einkaufen gehen oder den Krümel beaufsichtigen, wenn Mama mal in Ruhe duscht.“

 

Welche Hilfestellungen wirklich gut ankommen, wissen unsere Blogger-Väter natürlich aus eigener Erfahrung. Schliesslich waren sie es, die in den vergangenen neun Monaten gelernt haben, welche Eissorte am besten zu Kakao passt und wo welche Fussreflexzone zuhause ist. Grund genug, auch sie nach ihrem Expertenrat zu befragen.

 

Grundsätze eines frischgebackenen Vaters

  • Kai von DADDYlicious räumt vorab erst einmal auf mit all den Mythen um das Erfolgsrezept: „Jede Mutter hat andere Erwartungen an Ihren Partner. Einige Wünschen sich viel Entlastung, andere möchten den Papa am liebsten gar nicht ranlassen an den kleinen Wurm.“ Was lernen wir daraus? Kommunikation ist alles.
  • Thomas Lemken von Ich Bin Dein Vater hingegen bricht sein Vaterwissen auf einen Aspekt herunter: „Egal, ob im Haushalt, beim Essenkochen, bei der Versorgung der nicht neugeborenen Kinder oder wo auch immer – sei da und mach dich nützlich!“ Und irgendwie deckt sich dieser Marschbefehl ja auch mit dem, was die Blogger-Mütter sich von ihren Partnern wünschen.

Koordination

  • In den ersten Monaten werden sich viele Besucher ankündigen, die das kleine Bündel beschauen wollen. Der Vater kann in dieser Situation helfen, indem er „Besucherströme koordiniert“, so Blogger Thomas Lemken. „Halte möglichst viel Besuch erst einmal fern und der frischgebackenen Mutter den Rücken frei.“

Baby-Handling

  • „Womit sicherlich jeder frischgebackene Vater punkten kann, ist…“, macht es Blogger Kai spannend „…wenn er über das richtige Handling mit dem Baby Bescheid weiss. Ich glaube, es herrscht noch bei vielen Papas die Meinung vor, dass die Mama alles an Wissen angeboren hat. Daher fragen die Väter oft bei der Partnerin, wie sie die Flasche mixen müssen, wie sie das Kind baden sollen oder welche Klamotten für den Spaziergang angezogen werden sollen.
    Mein Rat ist daher: sich intensiv zu informieren. Dazu gibt es passende Väter-Magazine wie unser DADDYlicious. Aber natürlich können die Männer auch Mama-Blogs bzw. -Magazine lesen oder Kumpels mit Kind befragt werden. Ich glaube, dass die Mamas happy sind, wenn ihre Partner Bescheid wissen, auch mal allein den Kinderwagen um den Block schieben und abends wenigstens ein Schlaflied textsicher vorsingen können.“

 

Hingabe

  • Das oberste Gebot nachThomas von Ich Bin Dein Vater lautet aber vor allem: „Gib keine Widerworte! Mein Bloggerkollege Janni sagt immer, dass der mit gesenktem Kopf, devot vorgetragene Satz „Ich verstehe!“ das Geheimnis jeder funktionierenden Beziehung ist und wahrscheinlich gilt das nie so sehr wie in den Wochen vor und nach einer Geburt.“

 

 

Mütter, die sich vor der Entbindung über die Zeit danach informieren, wissen schon, dass sie lernen sollten, Hilfe anzunehmen. Natürlich kann die erste Zeit mit dem Baby auch allein bewältigt werden, aber schöner und stressfreier ist es doch, liebgemeinte Angebote aus dem Umfeld anzunehmen.

 

 



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