Was dürfen die Kinder alles, wenn Mama und Papa nicht in der Nähe sind? Es ist nie einfach, die Spielregeln zu bestimmen und sich damit zum „Buhmann“ zu machen, aber Regeln für Kinder einzuführen, macht Ihnen und Ihrem Babysitter nicht nur das Leben leichter, sondern bietet Ihren Kindern auch eine Form von Beständigkeit. Klare Regeln sind da der beste Weg. Wie Sie es schaffen können, Harmonie in Ihr Zuhause zu bringen? Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen:
1. Legen Sie Regeln fest
Bevor Sie einen Babysitter oder eine Nanny einstellen, setzen Sie sich mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusammen und legen Sie klare Richtlinien für die Erziehung fest. Besprechen Sie diese Richtlinien mit den Bewerbern am besten bereits während des Vorstellungsgesprächs und beobachten Sie seine oder ihre Reaktion. Wenn der Babysitter Ihre Regeln nicht respektiert, wird er diese wahrscheinlich auch nicht verlässlich umsetzen. Das kann auf lange Sicht sowohl zu unangenehmen Situationen führen als auch Ihr Kind verwirren.
2. Sprechen Sie sich ab
Das Zauberwort lautet: Beständigkeit. Wenn der Babysitter Ihr Kind den ganzen Nachmittag lang fernsehen lässt, während Sie Ihrem Kind lediglich 30 Minuten TV pro Tag erlauben, wird Ihr Kind womöglich Ihre Autorität infrage stellen und finden, dass Sie „der/die Strenge“ sind. Die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Babysitter ist entscheidend, wenn es um einen einheitlichen Erziehungsansatz geht. Sie können die Hausregeln auch mit in den Arbeitsvertrag mit Ihrem Betreuer aufnehmen.
3. Diskutieren Sie nicht über jede Kleinigkeit
Stellen Sie jene Regeln auf, die Ihnen am wichtigsten sind, wie zum Beispiel: kein Rumschreien und kein Schlagen. Halten Sie sich nicht zu sehr mit weniger wichtigen Kleinigkeiten auf. Auf Dingen herumzureiten, die keine Konsequenzen haben, wird im Endeffekt bloss alles stressiger für Sie machen, da Sie sich in endlosen Diskussionen verstricken.
4. Lassen Sie Ihren Babysitter seine Meinung äussern
Sie haben sich nicht ohne Grund für Ihren Babysitter entschieden und sind sicherlich überzeugt davon, dass Ihr Betreuer sehr gut mit Kindern umgehen kann. Seien Sie also offen, wenn Ihr Babysitter einen Vorschlag äussert. Während Sie zum Beispiel dem Thema Naschen vor dem Abendessen recht locker gegenüberstehen, hält Ihr Kindermädchen das vielleicht für eine weniger gute Idee. Vielleicht wollen Sie sich von Ihrem Babysitter nicht in Ihren Erziehungsstil hereinreden lassen, aber ihm zuhören können Sie trotzdem. Vielleicht finden Sie ja einen Kompromiss, der beide Ansichten vereint. Ihre Kinder werden Ihren Babysitter mehr respektieren, wenn Sie seine Meinung berücksichtigen und ernst nehmen.
5. Bieten Sie Unterstützung an
Lassen Sie Ihren Babysitter wissen, dass sie beide Partner in Sachen Erziehung sind. Sie möchten schliesslich, dass Ihr Babysitter bedenkenlos mit Ihnen über das Verhalten Ihres Kindes und eventuelle Probleme sprechen kann. Immerhin verbringt Ihr Babysitter viele Stunden mit Ihrem Kind. Wenn Sie möchten, können Sie Ihrem Babysitter auch anbieten, eine SMS zu schicken oder anzurufen, wenn Ihr Kind einen Wutanfall hat oder seine Schwester in einem Geschwisterstreit haut und Ihr Babysitter nicht sicher ist, wie er reagieren soll.
6. Lästern Sie nicht über Ihren Babysitter
Ihre Kinder müssen wissen, dass Sie Ihrem Babysitter nicht in den Rücken fallen, wenn es um Erziehungsfragen geht. Und das tun Sie am besten, indem Sie respektvoll mit ihm sprechen und zeigen, dass Sie Ihren Babysitter und seine Ansichten zu schätzen wissen. Wenn Sie abschätzig über Ihren Babysitter sprechen, wenn er nicht anwesend ist und Ihre Kinder das mitbekommen, ist das nicht gut. Wenn Sie feststellen, dass Sie sich vermehrt über Ihren Babysitter beschweren, ist es möglicherweise an der Zeit, sich nach jemand anderem umzuschauen.
7. Sprechen Sie Regelverstösse an
Wenn Ihr Babysitter gegen eine Regel verstossen hat, die Ihnen wichtig ist, sprechen Sie eine Verwarnung aus, um ihn wissen zu lassen, dass Sie mit seinen Verhalten oder seiner Erziehungsmethode in diesem Fall nicht einverstanden waren. Setzen Sie sich in einem ruhigen Moment zusammen, teilen Ihrem Babysitter Ihre Bedenken mit und erinnern ihn an die Regeln, die Sie aufgestellt haben.
Wenn Sie bei Ihrem Babysitter Widerstand bei Problemen spüren, die Ihrer Ansicht nach nicht zur Diskussion stehen oder sein Verstoss Ihrer Meinung nach ein absolutes No Go für einen Babysitter ist, sollten Sie möglicherweise sogar eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses mit ihrem Betreuer erwägen. Versuchen Sie in diesem Fall, so konkret und sachlich wie möglich zu bleiben, wenn Sie die Gründe für die Kündigung darlegen. Es ist Ihr Zuhause und es sind Ihre Kinder und Sie tragen die Verantwortung. Die Art und Weise, wie diese Situation handhaben, kann eine Möglichkeit sein, Ihren Kindern zu demonstrieren, wie man andere Menschen auch in schwierigen Momenten mit Respekt behandelt.
Es ist so wie in jeder Beziehung: Nicht immer muss man in allem übereinstimmen, aber manche Dinge stehen nicht zur Diskussion. Sie haben Ihren Betreuer nicht nur deshalb angestellt, damit er sich um Ihre Kinder kümmert, sondern auch, damit er Sie unterstützt und entlastet. Wenn Ihr Babysitter nicht Ihren Vorstellungen entspricht, müssen Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie das Arbeitsverhältnis weiterführen oder beenden möchten.
Dieser Artikel über Erziehungsfragen mit dem Babysitter erschien ursprünglich hier und wurde aus dem Englischen übersetzt.