Mumps
Mumps ist umgangssprachlich als Ziegenpeter oder Tölpel bekannt. Die ansteckende Virusinfektion befällt Speicheldrüsen und andere Organe, weshalb es typischerweise zu einer schmerzhaften Anschwellung der Ohrspeicheldrüsen kommt. Die hochansteckende Kinderkrankheit können auch Erwachsene bekommen, sofern sie diese Infektion noch nie erlitten haben. Denn üblicherweise hinterlässt sie eine lebenslange Immunität.
Mumps tritt vermehrt im Winter oder Frühjahr auf und befällt häufig Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren. Durch Niesen, Husten oder Sprechen – also durch Tröpfcheninfektion – gelangen die Viren in die Luft und infizieren diejenigen, die diese einatmen. Dabei gelangen die Keime in den Mund und befallen die Speicheldrüsen.
Die Inkubationszeit beträgt circa 14 bis 25 Tage, doch schon vor Ausbruch der Krankheit sind die Personen ansteckend. Am grössten ist die Ansteckungsgefahr zwei Tage vor und zwei Tage nach Ausbruch der Krankheit.
Mumps hat folgende Symptome:
- Fieber
- doppelseitige entzündliche Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Hamsterbacken)
- Schmerzen beim Kauen und abstehende Ohrläppchen
- Bauchschmerzen und Erbrechen (wenn die Bauchspeicheldrüse befallen ist)
Mumps kann noch einige atypische Symptome hervorrufen:
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Abgeschlagenheit
- Gliederschmerzen
Einige Mumpserkrankungen verlaufen sogar ohne jegliche Symptome. Andere wiederum können erhebliche Komplikationen verursachen, wie Hirnhaut- und Hirnentzündung, Ertaubung, Hodenentzündung oder Entzündung der Eierstöcke. Je älter der Betroffene ist, umso schwerer kann der Krankheitsverlauf sein.
Meist klingen die Beschwerden nach acht bis zehn Tagen wieder von allein ab. Den Arzt müssen Eltern dennoch dringend aufsuchen, da die Mumpserkrankung hoch ansteckend ist. Der Arzt kann dann Arzneimittel zur Fiebersenkung oder ein schmerzlinderndes Mittel verschreiben. Ein Antibiotikum ist nicht effektiv, da es eine Viruserkrankung ist.
Gegen Mumps gibt es eine Schutzimpfung, die in Kombination mit der Masern- und Röteln-Impfung verabreicht wird (MMR-Impfstoff).
Keuchhusten
Keuchhusten (Pertussis) wird durch ein Bakterium verursacht und ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die sich sogar über mehrere Monate hinziehen kann. Auslöser ist das Bakterium Bordetella pertussis.
Im Anfangsstadium tritt ein erkältungsartiger Husten auf. Nachfolgend kommt es zu anfallartigen (stakkatoartigen) Hustenattacken. Gefolgt werden die Hustenattacken von plötzlich keuchendem Einatmen, weshalb Keuchhusten diesen Namen trägt.
Keuchhusten wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. So gelangen die Erreger beim Husten, Sprechen oder Niesen in die Luft und weiter beim Einatmen in die Atemwege. Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 20 Tage und die Krankheit bricht meist nach circa zwei Wochen aus. Wer Keuchhusten nicht sofort behandeln lässt, ist mitunter über sechs Wochen lang ansteckend.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich stark ausgeprägt, je nachdem, ob die Infektion bei einem Kind oder Erwachsenen auftritt:
- krampfartige Hustenanfälle mit herausragender Zunge, insbesondere in den Nächten
- nach den Anfällen kommt es beim Einatmen zu einem Juchzen oder Keuchen
- Hochwürgen von zähem, glasigem Schleim
- Fieber
- zum Teil Erbrechen während der Hustenanfälle
Wer an Keuchhusten leidet, bekommt ein Antibiotikum verschrieben, das die Symptome lindert. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen. Je jünger das Kind, desto gefährdeter ist dieses. Zu den Nebenerkrankungen zählen Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Entzündung des Gehirns oder Gewichtsverlust.
Besonders gefährlich ist die Erkrankung für Säuglinge. Sie können lebensbedrohliche Atemstillstände, Apnoen, erleiden. Babys sind aber nur selten betroffen. Viel häufiger erleiden Erwachsene die Infektion, oftmals weil sie die Auffrischungsimpfungen versäumen. Bei ihnen bleiben jedoch häufig die typischen Symptome, wie die Hustenanfälle, aus. Daher bleibt Keuchhusten bei Erwachsenen oftmals unentdeckt.
Nach einer Erkrankung mit Keuchhusten erlangen die Personen eine Immunität für vier bis 20 Jahre. Daher kann es später zu erneuten Erkrankungen kommen. Keuchhusten ist folglich keine typische Kinderkrankheit. Zur Prophylaxe gibt es eine Impfung.
Weitere Infos zu:
- Scharlach und Masern
- Pfeiffersches Drüsenfieber und Röteln
- Meningokokken und Windpocken
- Wundstarrkrampf (Tetanus) und Kinderlähmung
HINWEIS: Die hier aufgelisteten Informationen dienen lediglich der Orientierung und ersetzen in keinem Fall den Besuch bei einem Kinderarzt.