Au-pair kulturelle Unterschiede

Au-pair: Kulturelle Unterschiede im Gastland

Besonderheiten fremder Kulturen

Andere Länder, andere Sitten! Wer als Au-pair für einige Zeit ins Ausland geht, sollte sich vorab mit der Kultur seines Gastlandes vertraut machen. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich ein Kulturschock vermeiden.

Kulturelle Unterschiede

Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Welt als Au-pair zu entdecken, bedeutet das, dass Sie für eine Weile in einem fremden Land mit einer anderen Kultur verbringen werden. Um die Zeit des Einlebens in Ihrem Gastland zu erleichtern und einem Kulturschock vorzubeugen , ist es hilfreich, sich vor dem Au-pair Aufenthalt mit den Sitten, Gebräuchen und kulturellen Besonderheiten des Landes zu beschäftigen. Für Au-pairs, die ihr Au-pair Jahr in Australien, China, England oder Spanien verbringen, haben wir einige Unterschiede und Besonderheiten aus diesen Ländern gesammelt.

Au-pair in Australien: Vorsicht bei bestimmten Handzeichen

Australier gelten allgemein als eher unkompliziert und liberal. Dennoch sollten Sie als Au-pair in Australien einige kulturelle Besonderheiten beachten, um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Ein wunder Punkt, auf dem Sie im Gespräch mit einem Australier besser nicht herumreiten sollten, ist die Vergangenheit des Landes als britische Gefangenenkolonie. Auch legen die Australier grossen Wert auf Pünktlichkeit – sowohl im Geschäfts- als auch im Privatleben.

Die Tischsitten der Australier unterscheiden sich nicht wesentlich von unseren, ausser, dass, wenn beim Essen nur eine Hand benötigt wird, die andere nicht auf den Tisch, sondern in den Schoss gelegt wird.

Tabus:

  • Sich beim Anstehen vordrängeln
  • Spucken in der Öffentlichkeit (unter Strafe gestellt)
  • Nach oben gereckter Daumen: Er bedeutet so viel wie „Hau bloss ab!“ und gilt als schwere Beleidigung.
  • Victory-Zeichen aus Mittel- und Zeigefinger: Es ist die Australische Version des Stinkefingers.

Au-pair in den USA: Typical American!

Wer als Au-pair in die USA geht, sollte sich darauf einstellen, dass man dort als volljährige Person mit 18 Jahren nicht die gleichen Freiheiten geniesst, wie in der Schweiz. So ist dort der Kauf von Alkohol, das Spielen in Casinos und Ähnliches erst mit 21 Jahren erlaubt. Auch um in ein Hotel einzuchecken muss mindestens eine Person über 21 sein. Das Gleiche gilt für das Betreten von Nachtclubs und Diskotheken.

Ausserdem sollte man bei den Amerikanern nicht alles, was gesprochen wird, auf die Goldwaage legen. Mit einem „How are you?” interessieren die meisten Amerikaner sich nämlich nicht wirklich für das aktuelle Befinden. Es gehört lediglich zum bekannten Smalltalk. Darüber hinaus verteilen die Amerikaner grosszügig Komplimente: „You look so pretty today” oder „I love your hair” bekommt man gerne mal gesagt, auch mal der Supermarktkassiererin.

Tabus:

  • In der Öffentlichkeit Alkohol trinken
  • Nacktbaden und FKK – beides wird als Erregung öffentlichen Ärgernisses eingestuft.
  • Im Restaurant kein Trinkgeld geben
  • Rechnungen getrennt bezahlen

Au-pair in England: God save the Queen!

Grossbritannien, insbesondere England, gilt als die „Wiege des Benimm“. Die Briten legen grossen Wert auf Höflichkeit, Fairplay und Gemeinsinn. Aber Achtung: Was in England als höflich gilt, gilt nicht zwangsläufig für andere Teile des Königreiches wie Schottland, Wales oder Nordirland.

Wenn Sie als Au-pair nach England gehen, gibt es beispielsweise beim Essen einige Dinge zu beachten. Der Löffel sollte nie ganz im Mund verschwinden und die Gabel wird vor dem Einführen in den Mund mit dem Gabelrücken nach oben gedreht. Für Au-pairs mag das englische Frühstück zunächst befremdlich erscheinen, denn das „English Breakfast“ ist typischerweise sehr gehaltvoll und besteht oft aus Bohnen, Speck, Ei und Würstchen.

Die Engländer sind sehr stolz auf das britische Königshaus und vor allem ihre Queen. Wenn ein Trinkspruch auf die Queen ausgesprochen wird, sollten Sie sich unbedingt mit den Anwesenden gemeinsam zu einem Toast erheben.

Tabus:

  • Despektierlich über das britische Königshaus oder die englische Fussballnationalmannschaft sprechen
  • Sich in Warteschlangen vordrängeln
  • Victory-Zeichen aus Mittel- und Zeigefinger: Auch in England entspricht das bei uns harmlose Handzeichen dem beleidigenden Stinkefinger

Au-pair in Spanien

Spanien ist eines der beliebtesten Urlaubsziele vieler Touristen dieser Welt. Wer als Au-pair nach Spanien geht, sollte sich über den Ballermann hinaus mit der spanischen Kultur beschäftigen. Es gilt als höflich, Männer mit der Anrede „Señor“, Frauen mit „Señora“ plus dem Nachnamen anzusprechen. Wer bei den Spaniern Pünktlichkeit auf die Minute erwartet, wird enttäuscht werden: Eine Verspätung von 30 Minuten ist Teil der Verabredung.

Durch die in Spanien übliche Siesta von 14 bis 17 Uhr verschiebt sich das Abendessen spät in den Abend hinein. Seien Sie also nicht verwundert, wenn Ihre Gastfamilie Sie erst gegen 21 oder 22 Uhr zu Tisch bittet. Wie in China gelten auch in Spanien leergegessene Teller als Zeichen dafür, dass der Gast nicht satt geworden ist. Daher sollten Sie immer etwas übrig lassen.

Das Essen ist ein Spanien generell ein sehr wichtiger Bestandteil des Tages, der hingebungsvoll zelebriert wird. Währenddessen unterhält man sich angeregt – gerne auch laut und wild durcheinander. Spanier sind tolerant gegenüber Lärm. Lärmempfindliche Au-pairs sind gut damit beraten, für alle Fälle ein Paar Ohrstöpsel in ihrem Koffer dabei zu haben.

Tabus:

    • Basken oder Katalanen als Spanier bezeichnen
    • Den umstrittenen, in Spanien leider nach wie vor beliebten Stierkampf kritisieren
    • Obst- und Gemüseauslagen mit blossen Händen berühren: Sowohl im Supermarkt als auch auf dem Markt dürfen Sie Obst und Gemüse nur mit einem Plastikhandschuh vorsichtig abtasten.
    • Das „Rock’n’Roll“ Handzeichen machen: es steht in Spanien für den „gehörnten“ Mann, der von seiner Ehefrau betrogen wird. Finger weg!

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