
Interviews gut vorbereiten
Sie sollten sich grundsätzlich immer vor Augen halten, dass Interviews mit potenziellen Gastfamilien ein wechselseitiger Prozess sind. Klar, man kann sich als angehendes Au-pair anfangs auch in der Perfektionierung der Interviewfragen verlieren… Dennoch sollten Sie jedes Interview sehr ernst nehmen und sich gut darauf vorbereiten, denn die Gespräche sind essenziell und entscheidend für ein ganzes, wertvolles Jahr Ihres Lebens. Bringen Sie also wärhend des Interviews so viel wie möglich über die Gastfamilie in Erfahrung.
Und keine Scheu vorm Interview an sich! Denken Sie daran: Sie interviewen die Gastfamilie genauso, wie Sie interviewt werden.
Fragen über Fragen
Es gibt unzählige Fragen, die in Ihrem Kopf umherschwirren und die Sie der Gastfamilie im Interview stellen können. Wenn Sie sich unwohl damit fühlen, gleich im ersten Gespräch die eher schwierigen Fragen zu stellen – z.B. nach dem Verhalten der Kinder oder Ihrem Gehalt, heben Sie sich diese doch für das zweite Interview auf. Sie sollten sowieso mindestens zwei Videochats oder Anrufe mit der potenzielen Familie gemacht haben, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen. Bei einem der Gespräche sollten Ihnen die Gasteltern unbedingt die zu betreuenden Kinder vorstellen.
Wir haben einige Beispielfragen aufgelistet, die Sie während der Interviews stellen sollten, um bestmöglich in das Familienleben Ihres zukünftigen Arbeitgebers einzusteigen:
Warm-up-Fragen an die Gastfamilie
Hier ein paar allgemeine Fragen, mit denen Sie locker ins Gespräch einsteigen und mehr über die Familie und Ihre zukünftigen Aufgaben in Erfahrung bringen können:
- Wie viele Kinder haben Sie?
- Wie alt sind die Kinder?
- Weshalb möchten Sie ein Au-pair engagieren?
- Wie sieht ein typischer Tag der Familie aus?
- Was sind die Hobbys und Interessen der Familie und Kinder?
- Was unternimmt die Familie am Wochenende?
- Was konkret erwarten Sie von mir?
- Welche Aufgaben soll ich während des Au-pair-Jahrs übernehmen?

Spezifische Fragen zu Job & Alltag
Die allgemeinen Fragen sind ein guter Anfang, um eine Vorstellung von der Familie zu bekommen. Sie sollten jedoch nicht die Grundlage für Ihre Entscheidung sein. Im Folgenden finden Sie eine Liste mit Fragen zum Job und Alltag, die Au-pairs potenziellen Gastfamilien stellen sollten, bevor sie eine Entscheidung treffen:
- Was machen Sie beruflich und ab wann sind Sie nachmittags/abends zuhause?
- Wie viele Stunden pro Woche werde ich die Kinder betreuen?
- Muss ich die Kinder aus Betreuungseinrichtungen bzw. der Schule abholen? Muss ich dafür Auto fahren oder ist alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar?
- Erwarten Sie, dass ich für die Kinder koche?
- Haben die Kinder spezielle Ernährungsbedürfnisse?
- Soll ich die Kinder zu Hobbys bzw. nachmittäglichen Aktivitäten begleiten?
- Wie reagieren die Kinder auf Autorität? Werden Sie mich dabei unterstützen, von den Kindern als Autoritätsperson anerkannt zu sein?
- Gibt es irgendwelche Besonderheiten bei den Kindern, auf die ich achten muss (gesundheitlich, Verhalten, Allergien, Unverträglichkeiten etc.)?
- Wie viel Taschengeld werde ich pro Woche erhalten?
- Werden Sie mich krankenversichern?
- Werde ich freien Zugang zum Internet haben? Auch direkt in meinem Zimmer?
- Gibt es eine Regelung für den Abend, was Rückkehrzeiten nach dem Ausgehen betrifft?
- Darf ich Freunde mitbringen?
- Möchten Sie, dass ich Sie in den Urlaub begleite? Wenn ja, was haben Sie genau geplant?
- Werden Sie mir helfen, einen Sprachkurs zu finden? Von wem wird dieser bezahlt?
- Hatten sie schon einmal ein Au-pair? Wenn ja, können Sie mir freundlicherweise dessen Kontaktdaten geben, damit ich kurz Rücksprache halten kann?
Nach dem zweiten oder dritten Interview sollten Sie bereit sein, eine Entscheidung zu treffen. Sie sollten sich unbedingt wohl mit der ausgewählten Familie fühlen und keinerlei Bedenken hegen, wenn Sie sich für diese entscheiden. Räumen Sie unbedingt vor der Zusage alle Zweifel und Unklarheiten Ihrerseits aus dem Weg. Denn es ist sehr mühsam, im Nachhinein im Ausland die Gastfamilie wechseln zu müssen. Wir drücken die Daumen für die Interviews!
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