Betreuung Au-pair

Kinderbetreuung durch ein Au-pair

Den Alltag durch ein Au-pair entlasten

Sie interessieren sich für die Aufnahme eines Au-pairs? Wir geben einen ersten Überblick für zukünftige Gastfamilien.

Vor allem in den Sommermonaten, wenn Schulen und Kindergärten geschlossen haben, entstehen für Eltern immer wieder Betreuungsengpässe, die es in irgendeiner Form zu überbrücken gilt. Eine Möglichkeit, um langfristig von einer Kinderbetreuung zu profitieren, ist die Einstellung eines Au-pairs.

Was bedeutet „Au-pair“?

Ein Au-pair ist eine Person zwischen 18 und 30 Jahren, die als Kinderbetreuer ins Ausland geht und dort bei einer Gastfamilie wohnt. Die Gastfamilie bietet dem Au-pair eine kostenlose Unterkunft inklusive Essen und Taschengeld. Im Gegenzug kümmert sich das Au-pair um die Kinder und erledigt leichte Tätigkeiten im Haushalt. Im Idealfall wird das Au-pair als weiteres Familienmitglied von seiner Gastfamilie angenommen und beide bereichern sich gegenseitig, indem sie die Kultur und Sprache des anderen kennenlernen und miteinander teilen. Ein bis zwei Tage pro Woche sollte das Au-pair von der Arbeit freigestellt sein. Ausserdem kann es mehrere Stunden wöchentlich an einem Sprachkurs teilnehmen. Insgesamt darf das Au-pair nicht mehr als 6 Stunden täglich und 30 Stunden pro Woche arbeiten.

Gastfamilie werden

Gastfamilie für ein Au-pair kann im Grunde jede Familie mit einem oder mehreren Kindern unter 18 Jahren werden. Vor allem in Familien mit mehreren Kindern – und wenn die Eltern zusätzlich ganztags arbeiten – kann ein Au-pair eine grosse Entlastung bieten. Dann ist es der erste Ansprechpartner für die Kinder, wenn Mutter und Vater noch arbeiten oder aus einem anderen Grund nicht zu Hause sein können.

Ein Au-pair finden

Gastfamilien können sich auf verschiedenen Wegen auf die Suche nach einem Au-pair machen. Zum einen können sie sich von einer Agentur helfen lassen, die die Suche für sie übernimmt. Zum anderen können sich die Familien privat umschauen. Etwa auf Internetportalen wie Care.com. Die Suche funktioniert gemäss eines „Gesucht-Gefunden-Schema“. Familien haben die Möglichkeit, Gesuche aufzugeben und sich mit einem detaillierten Profil zu präsentieren. Sie können von Au-pairs kontaktiert werden oder selbst nach einem passenden Au-pair suchen.

 

Titel

Kosten für die Gastfamilie

Die Aufnahme eines Au-pairs in die Familie ist natürlich mit Kosten verbunden. Es ist zwar verhältnismässig wenig, aber jede Familie sollte vorab prüfen, ob sie sich ein Au-pair leisten kann. Zu rechnen ist mit einem monatlichen Taschengeld von etwa 500-750 CHF für das Au-pair. Hinzu kommt eine Versicherung – die Familie muss das Au-pair kranken- und unfallversichern. Ausserdem ist mit Verpflegungskosten von etwa 300 CHF zusätzlich zu rechnen.

Die meisten Au-pairs besuchen in dem Gastland einen Sprachkurs. Die Kursgebühren werden vollständig von der Gastfamilie übernommen. Die finanzielle Beteiligung an Reisekosten ist der Familie freigestellt. Sofern das Au-pair ein Visum benötigt, sollte die Gastfamilie dessen Kosten übernehmen. Die Kosten für die Anstellung eines Au-pairs können Sie zudem von der Steuer absetzen.

Persönlicher Erfahrungsbericht

Lena und ihr Freund Armin haben mittlerweile schon das dritte spanische Au-pair-Mädchen. Eine Erfahrung, die für alle Beteiligten sehr bereichernd  ist. Beide sind beruflich sehr eingespannt und wünschten sich für ihre Tochter Lisa (knapp 3) eine liebevolle und individuelle Nachmittagsbetreuung.

 

Wie habt Ihr Euch auf die Au-pairs vorbereitet (sprachlich, Unterbringung etc.)?

Da wir beide fliessend englisch sprechen und unser Kind mittlerweile gut Spanisch versteht, brauchten wir uns sprachlich nicht gross vorbereiten. Das Au-pair hat bei uns ein eigenes Zimmer, das wir sehr schön eingerichtet haben, damit es sich als Teil unserer Familie wohlfühlt.

 

Welche Erfahrung habt Ihr bisher mit Euren Au-pairs gemacht?

Insgesamt sehr gute. Zum Teil sind richtige Freundschaften über die Au-pair Zeit hinaus entstanden. Wichtig ist vor allem, dass die Person, die bei einem wohnt, trotz des Altersunterschiedes ähnliche Werte und Vorstellungen wie man selbst besitzt.

 

Welche Vorteile hat für Euch eine Au-pair-Kinderbetreuung und welche klare Entlastung bedeutet es für Euren Alltag und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Man ist sehr viel flexibler im Beruf und hat immer jemanden, der im Notfall für die Betreuung einspringen kann. Entspannt zur Arbeit zu gehen, nicht zur Kita zu hetzen und zurück. Das ist wohl die grösste Entlastung für uns. Auch wenn unser Kind krank ist, können wir  immer wieder auch auf unser Au-pair zurückgreifen.

 

Lebt Euer Au-pair wie ein weiteres Familienmitglied bei Euch? Und wird sie auch von Eurem Kind als eine enge Bezugsperson wahrgenommen und akzeptiert?

Absolut. Insbesondere das Au-pair-Mädchen, das für ein ganzes Jahr bei uns war, ist zu einem richtigen Familienmitglied geworden und zu einer sehr engen Bezugsperson für unser Kind.

 

Würdet Ihr anderen Familien empfehlen, sich für ein Au-pair zu entscheiden?

Wenn sie beruflich sehr eingespannt sind, auf jeden Fall. Doch für einen jahrelangen Einsatz ist es aus unserer Sicht eher schwierig, da die Au-pairs zu häufig wechseln und die Kinder ständig neue Bezugspersonen haben.

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