Spätestens seit der von der schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg initiierten Schülerstreikbewegung „Fridays for Future“ ist der Klimaschutz auch bei Kindern in aller Munde. Kinder und Jugendliche machen im Rahmen der friedlichen Demonstrationen weltweit auf klimapolitische Missstände aufmerksam und fordern mehr Einsatz für den Schutz und Erhalt der Umwelt. Fest steht, dass im Leben unserer Kinder die Themen Nachhaltigkeit, Ökologie, alternative Energien und ressourcenschonendes Leben eine immer wichtigere Rolle spielen werden. Deshalb sollte man sie schon von klein auf für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen sensibilisieren. Einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten Familien zum Beispiel durch das Einsparen von Energie im täglichen Leben.
Was ist Energie?
Kinder müssen erst einmal verstehen, was Energie ist und warum sie damit verantwortungsvoll umgehen sollten. Energie kann man nicht sehen oder anfassen, doch wir benötigen sie im Alltag, um zu überleben. Machen Sie Ihren Kindern klar, dass Strom beispielsweise durch Gas, Öl, Kohle, Wasser, Wind oder die Wärme der Sonne gewonnen werden kann und nicht einfach so aus der Steckdose kommt. Alle Elektrogeräte wie Toaster, Radio und Fernseher verbrauchen Strom, doch sie verbrauchen nicht alle gleich viel, sondern variieren in ihrer Energieeffizienz.
Um es für Ihre Kinder noch anschaulicher zu machen, können Sie mithilfe eines entsprechenden Messgerätes auf die Suche nach Stromfressern in der eigenen Wohnung gehen. So wird schnell klar, welche Geräte energieeffizient sind und welche nicht.
Warum Energie und Ressourcen sparen?
Vermitteln Sie Ihren Kindern im nächsten Schritt, warum es sich lohnt, Energie zu sparen und welche positiven Auswirkungen ihr Handeln auf die Umwelt hat:
• Energiesparen verlangsamt die Ausbeutung natürlichen Ressourcen – wie Gas, Öl und Kohle.
• Energiesparen schützt Lebensräume, wie Biotope und Wälder, und bewahrt Lebewesen vor dem Aussterben.
• Energiesparen verringert klimaschädliche Emissionen und verlangsamt die Klimaerwärmung.
• Energiesparen senkt die Energiekosten.
Konkrete Energiespartipps
Ob beim Zähneputzen, Duschen oder Wäschewaschen: Wir haben durch unser Verhalten in unseren vier Wänden einen bedeutenden Einfluss auf den Energieverbrauch. Es gibt einiges, was Eltern ihren Kindern beibringen können, um Energie zu sparen:
• Pullover
anziehen
Im Dezember mit T-Shirt im Wohnzimmer sitzen? Das muss nicht sein. Bringen Sie
Ihren Kindern bei, sich lieber noch einen dicken Pullover überzuziehen, statt
die Heizung aufzudrehen. Das spart Heizenergie und schont gleichzeitig den
Geldbeutel. Empfehlenswert ist übrigens eine Raumtemperatur zwischen 18 und 21
Grad Celsius.
• Stand-by-Betrieb
vermeiden
Weisen Sie Ihre Kinder darauf hin, dass Geräte wie Laptops, Radiowecker,
Spielkonsolen und der Fernseher im Stand-by-Modus weiterhin Strom verbrauchen.
Es ist daher immer besser, den Aus-Knopf zu drücken, Laptops vollständig
herunterzufahren und beim Radiowecker den Stecker zu ziehen. Auch Ladegeräte
für Smartphones, die durchgängig in der Steckdose stecken, verbrauchen
ununterbrochen Strom, selbst wenn kein Handy angeschlossen ist.
• Licht ausschalten
Kinder lieben Lichtschalter und sorgen gern für volle Beleuchtung in der gesamten Wohnung. Erklären Sie Ihrem Nachwuchs, dass Licht nur dann notwendig ist, wenn es draussen dunkel ist und nur in den Räumen benötigt wird, in denen sich jemand aufhält.
• Wasserhahn zu
drehen
Während des Zähneputzens sollte der Wasserhahn zugedreht werden. Auch die
Wassertemperatur ist entscheidend, denn um Wasser zu erwärmen, wird deutlich
mehr Energie verbraucht.
• Duschen statt
Baden
Während ein Vollbad schon mal 120 Liter Wasser verschlingt, werden beim Duschen
„nur“ 70 Liter fällig. Neben dem Wasserverbrauch steigt bei einem Bad natürlich
auch der Stromverbrauch. Für ein Vollbad werden rund 600 Kilowattstunden mehr
Strom verbraucht, als für das Duschen nötig wären.
• Lufttrocknen
statt Wäschetrockner
Wäschetrockner sind echte Stromschlucker. Wer einen Balkon oder Kellerraum hat,
sollte dazu übergehen, seine Wäsche an der Luft trocknen zu lassen. Damit das
Trocknen nicht zu lange dauert, kann bereits beim Wäschewaschen darauf geachtet
werden, dass die Kleidung gut geschleudert wird und nur noch wenig Feuchtigkeit
enthält.
• Müll vermeiden
Sensibilisieren Sie Ihren Nachwuchs dafür, bewusst einzukaufen und Plastikmüll zu vermeiden. Das heisst: auf Abreisstüten und Einwegplastikflaschen verzichten, lieber zu grossen Vorratspackungen greifen, Seife am Stück kaufen, die Einkäufe am Ende in mitgebrachte Stoffbeutel packen usw. Um Essensreste zu vermeiden, sollte im Vorfeld eine Einkaufsliste erstellt werden, auf der genau aufgelistet ist, welche Zutaten für welche Mahlzeiten benötigt werden.
• Reparieren statt
neu kaufen
Es ist viel einfacher und bequemer, kaputte Dinge zu entsorgen, als sie zu
reparieren: die kaputte Waschmaschine, die zerrissene Hose oder der wackelige
Stuhl. Kinder sollten lernen, dass beschädigte Gegenstände nicht direkt in den
Müll wandern, sondern oft mit wenigen Handgriffen wieder zum Laufen gebracht
werden können. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt.
Eltern als Vorbild
Eltern werden ihre Kinder nur dann langfristig von der Wichtigkeit des Energiesparens überzeugen können, wenn sie selbst mit gutem Beispiel vorangehen und den Kleinen im Alltag ein energieschonendes Verhalten vorleben. Denn sie sind vor allem im frühen Kindesalter die grössten Vorbilder für ihren Nachwuchs. Nur wenn Kinder die Herkunft und Bedeutung von Energie verstehen, sind sie auch motiviert, verantwortungsvoll mit dieser Ressource umzugehen und dadurch die Umwelt zu schützen.
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